Drei Stunden nach Marco Odermatt feierte auch Corinne Suter beinahe ihren ersten Sieg im Weltcup. Die Schwyzerin musste sich in der verkürzten ersten Frauen-Abfahrt des Winters in Lake Louise einzig der Super-G-Olympiasiegerin Ester Ledecka geschlagen geben.
Ester Ledecka does it again from bib No. 26. The snowboarder/surprise Olympic super-G champion skis into the lead in Lake Louise. Ledecka has never finished better than seventh in a World Cup ski race. pic.twitter.com/bl4gh7vEwb
— Nick Zaccardi (@nzaccardi) December 6, 2019
Noch am Donnerstag hatte im Abschlusstraining strahlender Sonnenschein geherrscht. Doch in der Nacht auf Freitag erfolgte der Wetterumschwung. Es begann über der Strecke in den kanadischen Rocky Mountains starker Schneefall einzusetzen, der bis zu Rennbeginn anhielt. Schon früh verlegte die Jury den Start nach unten. Um die restlichen Streckenabschnitte inklusive der Sturzräume von den rund 15 cm Neuschnee zu räumen, verzögerte sich der geplante Rennstart um eine Stunde.
Trotz anhaltenden Schneefalls waren die Sichtverhältnisse im Rennen akzeptabel. Corinne Suter kam mit diesen schwierigen Bedingungen hervorragend zurecht. Die 25-jährige Schwyzerin befindet sich seit der WM in Are, wo sie zunächst Dritte im Super-G und dann gar Zweite in der Abfahrt geworden war, im Hoch. Nach den Titelkämpfen in Schweden erreichte sie auch im Weltcup endlich ihre ersten Top-3-Platzierungen – jeweils als Abfahrts-Dritte in Crans-Montana und beim Weltcup-Finale in Soldeu.
Nun knüpfte Suter gleich bei erster Gelegenheit wieder an die Top-Leistungen des vergangenen Winters an. Ihr zuvor bestes Resultat in Lake Louise gelang der ehemaligen Junioren-Abfahrtsweltmeisterin im Dezember 2016 mit dem 4. Rang. Vor allem den Steilhang und das folgende lange Flachstück bis ins Ziel erwischte sie besser als viele ihre Konkurrentinnen - mit Ausnahme von Ester Ledecka. Die 24-jährige Tschechin liess ihrem Sensationssieg von Pyeongchang nun in Kanada den nicht minder überraschenden ersten Weltcupsieg folgen. Zuvor war Ledecka, die mit dem Snowboard die Konkurrenz seit Jahren dominiert und in Südkorea ebenfalls Olympiasiegerin geworden war, bei den Alpinen nie besser als Siebte gewesen.
Hingegen waren es definitiv nicht die Bedingungen, die Michelle Gisin entgegenkamen. Die in ihrer Karriere schon mehrmals verletzte Engelbergerin, die zudem vergleichsweise wenig Rennerfahrung im Speed-Bereich hat, verlor am Tag nach ihrem 26. Geburtstag viel Zeit auf die Spitze. Mit 1,93 Sekunden Rückstand auf Siegerin Ledecka musste sich Gisin mit dem 19. Platz begnügen. Im Vorjahr hatte Gisin beide Abfahrten in Lake Louise in den Top 3 beendet.
Elf Hundertstel schneller als die Obwaldnerin war Lara Gut-Behrami. Die 28-jährige Tessinerin, die in den zwei Trainings viel Zeit eingebüsst hatte, klassierte sich im 15. Rang.
Am Samstag steht in Lake Louise eine weitere Abfahrt (Start 20.30 Uhr) auf dem Programm, am Sonntag der erste Super-G der Saison 2019/20.
(zap/sda)