Damit hätte vor der WM und spätestens nach dem Sturz im Kurzprogramm wohl nicht einmal sie selbst gerechnet: An der Eiskunstlauf-WM in Kanada läuft Kimmy Repond als zweitbeste Europäerin auf den überraschenden fünften Rang.
Und obwohl die finale Top-Fünf-Platzierung zunächst noch in weiter Ferne schien, war bei der 17-jährigen Baslerin unmittelbar nach der Kür insbesondere eines zu spüren: Die grosse Freude und Erleichterung darüber, nach einer durchzogenen Saison endlich eine fehlerfreie Darbietung abgeliefert zu haben.
kimmy repond's fs to "freya" at the 2024 world championships!! 💖
— yui 💭 (@moozuru) March 23, 2024
3F+3T, 3Lz, 3Lo, 2A, 3F+2T+2Lo, 2A+3T, 3S
sp: 62.64
fs: 133.38 (70.15+63.23)
total: 196.02#KimmyRepond pic.twitter.com/AqgjX7rLuq
Das Spitzenresultat kam insbesondere deshalb so überraschend, da die WM im kanadischen Montreal für Repond am vergangenen Mittwochabend mit einem ähnlich ablaufenden Kurzprogramm begonnen hatte, wie bereits einige ihrer Auftritte in der laufenden Saison: Die Baslerin überzeugte mit der ersten Dreifach-Dreifach-Sprungkombination, patzte dann jedoch bei der zweiten Höchstschwierigkeit.
In Kanada war dies mit dem Sturz beim Dreifachen Lutz der Fall, wobei die Baslerin den Sprung zwar landete, dann aber wegrutschte und aufs Eis fiel. Während sie zunächst zurückhaltend in die Kamera lächelte, schien Repond nach dem Erhalten der Punktzahl – mit den 62.64 Punkten blieb sie nur rund einen Zähler unter der Bestmarke der letztjährigen EM – dennoch zufrieden zu sein.
Euphorischer fielen die Emotionen allerdings nach der Kür aus. Dank der stellte Repond nicht nur eine persönliche Bestmarke auf, sondern lief am zweiten Wettkampftag auch auf den vierten Rang in der Kür. Strahlend und mit Freudentränen in den Augen winkte die Baslerin ins Publikum, an der Bande stand ihrer älteren Schwester und Trainerin, Jérômie Repond, die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.
Viele Punkte sammelte die 17-Jährige dabei einerseits mittels der technischen Elemente, welche sie zum Saisonabschluss erstmals ohne jegliche Unsicherheiten aneinanderreihte. Andererseits überzeugte die Baslerin dadurch, dass sie, anders als noch zwei Tage zuvor, sehr viel selbstsicherer und gelöster über das Eis glitt.
Dass diese Darbietung am Ende des Abends gar für Rang fünf im Gesamtklassement reichte, war allerdings auch der zahlreichen Patzer der Konkurrentinnen zu verdanken. Zu den grössten Verliererinnen des Abends gehörte dabei vor allem eine Läuferin: die Belgierin Loena Hendrickx.
Während sich die amtierende Europameisterin mit einem fehlerfreien Kurzprogramm einen komfortablen Vorsprung von rund drei Punkten erarbeitet hatte, unterliefen ihr in der zweiten Hälfte der Kür mehrere technische Patzer. Die 24-Jährige fiel unmittelbar vor Repond auf den vierten Schlussrang zurück – den Weltmeistertitel bei den Damen holte sich dank eines grossen Vorsprungs in der Kür zum dritten Mal in Folge die Japanerin Kaori Sakamoto.
Aus Schweizer Sicht ebenfalls erfreulich ist der neunte Rang der Schweizer Meisterin Livia Kaiser, die es im Schatten von Repond ebenfalls in die erweiterte Weltspitze geschafft hat.