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Die grosse Statistik-EM – hier geht es um alles andere als Fussball

GER, Euro 2024, Group F, T
Fast überall im Mittelfeld – bei unserer Statistik-EM hätten die Portugiesinnen und Portugiesen wenig zu bejubeln.Bild: www.imago-images.de

In dieser einen Statistik sind wir bereits Europameister

Die EM-Gruppenphase ist vorbei, die besten Teams der Vorrunde erkoren. Aber wer würde eigentlich Europameister, wenn nicht die Leistung auf dem grünen Rasen, sondern ganz andere Leistungen zählen würden. Hier gibt's die grosse Statistik-EM.
27.06.2024, 05:0527.06.2024, 07:39
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Was gehört fast untrennbar zu einem Fussball-Spiel? Genau, ein kühnes Blondes. Europameister im Biertrinken sind die Tschechen. Von den 24 EM-Teilnehmern trinken sie mit Abstand am meisten Gerstensaft – 128 Liter pro Jahr pro Kopf. Also durchschnittlich etwas mehr als eine Stange pro Tag. Dahinter folgen Österreich, Rumänien und Deutschland.

Als Nummer 16 rutscht die Schweiz gerade noch in den Bier-Achtelfinal. Nicht dabei sind dort hingegen Frankreich und Italien, wo Wein einen deutlich höheren Stellenwert hat als Bier. Schlusslicht ist erwartungsgemäss die Türkei als einziges rein muslimisches Land im Teilnehmerfeld.

Zum Bier gibt's meist eine Wurst. In Sachen Fleischkonsum die Nase vorn hat Spanien, wo die Durchschnittsbürgerin und der Durchschnittsbürger knapp über 100 Kilogramm pro Jahr davon verdrücken. Auf den weiteren Plätzen folgen Portugal, Polen und Deutschland.

Erneut den 16. Rang belegt die Schweiz mit einem jährlichen Fleischkonsum von 67,5 Kilogramm pro Person. Am wenigsten Wurst und anderes Fleisch wird in Georgien gegessen, die Türkei, Albanien und die Ukraine gehören ebenfalls nicht zu den grössten «Fleischtigern» unter den 24 EM-Teilnehmern.

Anders sieht es in Sachen Rauchen aus: Dort finden wir fast sämtliche ehemaligen Ostblock-Staaten auf den vordersten Positionen. Unrühmlicher Spitzenreiter ist Serbien mit einem Raucherinnen- und Raucheranteil von fast 40 Prozent. Am wenigsten wird in England und Schottland geraucht. Separate Statistiken für die beiden Landesteile Grossbritannien gibt es allerdings nicht, weshalb sich die beiden fussballerischen Erzrivalen den letzten (oder eher ersten) Platz teilen müssen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Übergewicht: In Osteuropa leben tendenziell mehr fettleibige Menschen (BMI grösser oder gleich 30) als in Westeuropa. Am grössten ist der Anteil der stark Übergewichtigen in Georgien – fast ein Drittel der Bevölkerung ist dort adipös.

Schottland und England schneiden allerdings nicht mehr so gut ab wie beim Rauchen. Durchschnittlich jede fünfte Person leidet an starkem Übergewicht. In der Schweiz sind es rund 11 Prozent, was dem drittbesten Wert hinter Italien und Rumänien entspricht.

Den unrühmlichen Spitzenplatz sichert sich Georgien auch bei der Arbeitslosenquote. 15,7 Prozent sind im Südkaukasusstaat aktuell ohne festen Job. Einen grossen Arbeitslosenanteil verzeichnet auch die kriegsgeschädigte Ukraine sowie Spanien, das trotz boomendem Jobmarkt eine Quote von 11,7 Prozent ausweist. Grund dafür ist vor allem die steigende Anzahl an potenziell Erwerbstätigen, getrieben durch die Zuwanderung.

Die tiefste Arbeitslosenquote hat die Schweiz mit aktuell rund 2,3 Prozent. Dahinter folgen Polen, Tschechien, Slowenien und Deutschland.

Top ist die Schweiz im EM-Teilnehmerfeld auch beim Gehalt: Mit einem durchschnittlichen Nettolohn von 5569 Euro distanzieren wir das zweitplatzierte Dänemark deutlich. Um den dritten Platz streiten sich Österreich, die Niederlande und Deutschland, wobei unser östlicher Nachbar derzeit knapp die Nase vorn hat. Am anderen Ende der Skala finden wir die Ukraine, Georgien, Albanien und die Türkei.

Trotz der höchsten Löhne liegt die Schweiz bei der Lebenszufriedenheit nicht auf dem ersten, sondern hinter Dänemark und der Niederlande «nur» auf dem dritten Platz. Und Geld scheint glücklich zu machen: Das Happiness-Ranking denkt sich ziemlich stark mit der Gehaltsrangliste, auf den letzten Plätzen finden wir wieder die Albanien, Georgien, die Türkei und die Ukraine – einfach in etwas anderer Reihenfolge.

Auch beim Klimaschutz scheint sich die Schweiz auf den ersten Blick gute Noten abzuholen: Mit einem CO₂-Ausstoss von 4,0 Tonnen pro Kopf pro Jahr liegen wir hinter Albanien, Georgien, der Ukraine und Rumänien auf Platz 5. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn zu den direkten müssen auch noch die importierten CO₂-Emissionen dazugerechnet werden.

Und schon wendet sich das Blatt: Mit 12,8 Tonnen CO₂ pro Kopf produziert die Schweiz in einem Jahr am sechstmeisten des Treibhausgases. Spitzenreiter ist Belgien vor Deutschland. Den für einmal rühmlichen letzten Platz belegt Albanien, knapp vor Georgien.

Viel haben wir schon über die 24 EM-Teilnehmer-Länder gelernt, aber welches ist flächenmässig eigentlich der diesjährige Europameister? Es ist die Türkei, vor der Ukraine, Frankreich und Spanien. Deutschland folgt auf Platz 5, die Schweiz liegt auf dem viertletzten Platz. Kleinster EM-Teilnehmer ist Slowenien mit einer Fläche von etwas mehr als 20'000 Quadratkilometern.

Auch in Sachen Bevölkerung ist Slowenien mit 2,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern das Schlusslicht. Die Schweiz klettert einige Ränge nach oben und klassiert sich auf dem 16. Platz. Zuoberst auf dem Podest steht die Türkei, welche Deutschland mit ihren 85,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern knapp hinter sich lässt.

Die höchste Bevölkerungsdichte finden wir aber in England. 429 Menschen – und damit fünf mehr als in den Niederlanden – leben im Mutterland des Fussballs auf einem Quadratkilometer. Rang 3 belegt Belgien, dahinter folgen Deutschland und die Schweiz. Am meisten einsame Landstriche gibt es dagegen in Georgien, der Ukraine und in Schottland.

Für den Fussball nicht uninteressant ist, wie gross die Einwohnerinnen und Einwohner der 24 EM-Teilnehmer im Durchschnitt sind. Bei den Männern (184 cm) wie den Frauen (170 cm) belegen die Niederlande den Spitzenplatz, in beiden Kategorien liegt Dänemark unmittelbar dahinter. Am kleinsten sind Männer und Frauen dagegen in Italien, Portugal und Albanien. Und die Schweiz? Wir liegen mit 179 cm bei den Männern und 164 cm bei den Frauen ziemlich genau im europäischen Durchschnitt.

Zum Schluss noch zwei weitere interessante körperliche Grössenmerkmale. Allerdings sind wir hier nicht ganz sicher, wie seriös die Datenlage ist, deshalb sollte man die folgenden Zahlen mit Vorsicht geniessen ...

Wie der Körpergrösse liegen die Schweizer Männer auch bei der Penisgrösse (im erigierten Zustand notabene) im soliden Mittelfeld. Die Niederländer können ihren Spitzenplatz verteidigen, die Polen klettern im Verhältnis zur Körpergrösse etwas nach oben. Eine herbe Enttäuschung setzt es für Italien und Rumänien ab. Hier sind die besten Stücke der Männer doch signifikant kleiner als bei den restlichen EM-Teilnehmern.

Aus Gründen der Gleichberechtigung darf auch ein EM-Ranking der Körbchengrösse nicht fehlen. Die grösste Oberweite haben offenbar die Britinnen mit der durchschnittlichen BH-Grösse C. Dahinter folgen die Däninnen, Polinnen und Niederländerinnen mit einem B–C. Die Schweizerinnen liegen mit einem B im oberen Mittelfeld, ganz am Schluss des Rankings landen die Serbinnen mit einem AA–A.

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59 Kommentare
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lumpensammlerin
27.06.2024 07:45registriert Mai 2019
völlig unwissenschaftlich:
- wer arbeitslos ist (Georgien #1), ist fett (Georgien #1)
- wer gross ist (Niederlande #1), hat einen grossen Penis (Niederlande #1)
- wer auf engem Raum lebt (England #1), hat grosse Brüste (England #1)
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Gasosio
27.06.2024 07:22registriert Oktober 2015
Der Körbchengrösse von England/Schottland traue ich nicht. Das müsste man zuerst ins Verhältnis zum Körpergewicht setzen, dann haben wir die Tabelle die wir benötigen.
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Bruno Wüthrich
27.06.2024 08:03registriert August 2014
Die Italiener gelten (oder galten ???) gemeinhin als feurige Liebhaber, die bei den Frauen in einem ausgezeichneten Ruf stehen. Die Rangliste der Penislänge überrascht mich deswegen etwas.

Eine interessante Rangliste wäre auch noch diejenige nach den teuersten und grössten Autos im Durchschnitt pro Kopf und Land, um diese dann in Verbindung mit der Schwanzlänge oder Körbchengrösse der FahrerInnen zu setzen.

Da könnten die SchweizerInnen möglicherweise weit vorne liegen.
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