Eindeutig Zweideutige T-Shirts
Das Gastgeberland der Fussball-WM steht für zauberhafte Fussballkunst und schöne Frauen. Die beiden Elemente als T-Shirt-Motiv zu kombinieren, kommt jedoch gar nicht gut an. Wir sagen den Brasilianern, was wir an der Fussball-WM ebenfalls nicht sehen wollen.
26.02.2014, 11:5728.02.2014, 14:03
Der brasilianische Tourismusverband hat Adidas dazu aufgefordert, zwei umstrittene T-Shirts aus dem Verkauf zu nehmen. Diese würden den Sextourismus fördern. Selbst Staatspräsidentin Dilma Rouseff twitterte: «Brasilien ist glücklich, Touristen zur WM zu empfangen; ist aber auch bereit, den Sextourismus zu bekämpfen.»
Die Firma Adidas, der zweitgrösste Sportartikelhersteller der Welt, hat die anrüchigen T-Shirts mittlerweile aus dem Verkehr gezogen. Sie seien ohnehin nur in den USA erhältlich gewesen.
Die Auslöser
Das eine Bekleidungsstück zeigt eine leichtbekleidete Dame im Bikini vor der Kulisse von Rio de Janeiro. Die Frau hat eine anatomisch sehr interessante Figur. Während ihre Wespentaille circa eine Fingerbreite einnimmt, ist die Hüfte so breit wie der ganze Zuckerhut im Hintergrund.
Ausserdem ist die Aufschrift «Lookin' to score» nicht ganz unproblematisch. Diese kann frei übersetzt nämlich zweierlei bedeuten: einerseits die sportliche, familienfreundliche Übersetzung «Ich will punkten». Die sittenlose Interpretation hingegen lautet: «Ich will ihn reinmachen».
Warum ein Liebesherz nicht immer gut ist
Auch auf dem zweiten T-Shirt haben die (wohl mehrheitlich männlichen) Designer aus der Adidas-Schmiede in Herzogenaurach ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Auf diesem Exemplar – für die weibliche Kundschaft notabene – prangt auf der Brust das Motto «I Love Brazil». Mit einem Herz, das zugleich sehr an einen ausladenden weiblichen Hintern erinnert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Nicht ganz abwegig
Nun kann man ausnahmsweise die Politik der brasilianischen Regierung nachvollziehen, wobei der Link zum Sextourismus auch ein wenig an den Haaren herbeigezogen ist. Nichtsdestotrotz gibt es weitere Sachen, welche die Politik und die Fifa bei der WM verhindern müssen.
Unsere Liste mit Sachen, die wir nicht in Brasilien sehen wollen:
Auch in Brasilien ist nicht jede Frau mit den Genen von Starmodel Gisele Bündchen gesegnet. Kein Problem, aber bitte nicht die gleichen Sachen anziehen wollen und im Stadion defilieren. Man(n) dankt.Bild: AP
Das Problem ist nicht die lustige Einrichtung für das Trinken. Das Problem ist das Bier selbst. Die Fifa als Veranstalter und Moralhüter wird wieder mit Argusaugen darüber wachen, dass auch nur die offiziellen Sponsoren inklusive Getränkehersteller rund um die Stadien ausgeschenkt werden. Schade, es gibt nämlich tolles lokales brasilianisches Bier. Screenshot: de.aliexpress.com Die tolle Fussball-WM 2010 bleibt vor allem einem Sinnesorgan in Erinnerung. Das südafrikanische Blasinstrument Vuvuzela hat mehr Ohren zerstört als die Hardrock-Band Metallica. Südafrika-Fans werden uns erspart bleiben, die «Bafana Bafana» haben sich nicht qualifiziert.YouTube/SW17ChelseaSG Zugegeben: Wenn die Strandschönheiten an der Copacabana mit einem Hauch von Stoff herumspazieren dürfen, wieso dürfen dann die Herren der Schöpfung nicht auch mit nackten Tatsachen glänzen? Weil in den meisten Fällen Gruppenfotos mit Bierbäuchen nicht gut aussehen. Ganz einfach.Bild: AP
Die beliebte Kombination weisse Socken und Adiletten wird sicher oft anzutreffen sein. Leider. Hoffen wir mal auf das strenge Auge der brasilianischen Modepolizei.Screenshot: 2.bp.blogspot.com Die Iren haben die besten Fans. Keine Diskussion. Aber es hat schon seinen Grund, wieso die Iren bei der WM zu Hause bleiben. Die Filzhüte sind einfach zu warm für die tropischen Temperaturen. Deshalb aus hygienischen Gründen ein absolutes No-Go.Screenshot: sport.orf/AP/Gero Breloer Die einzigen Männer, die sich im Gesicht schminken dürfen, sind die Mitglieder der Kult-Glam-Rockband Kiss und Kurt Aeschbacher vor dem Fernsehauftritt. Bei allen anderen gibt es ein «Daumen runter».Screenshot: buckrivera.blogg.de Drei Viertel der brasilianischen Bevölkerung sind laut Statistik katholisch. Deshalb wäre es ein leichtes Spiel, sich mit Jesus-T-Shirts beim Heimpublikum einzuschmeicheln. Zu leicht und deshalb fehl am Platz. Was würde Jesus tun? Sicher nicht die Einschleimer belohnen.Screenshot: welt.de/dpa
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