Die libanesische Armee ist bei ihrer Offensive gegen Dschihadisten an der Grenze zu Syrien in die Stadt Arsal vorgedrungen. Es sei ein erster Kontrollposten eingerichtet worden, sagte ein Vertreter des Militärs am Freitag.
Bei den Gefechten zwischen Regierungstruppen und sunnitischen Fundamentalisten in der Region wurden bis Mittwoch 17 Soldaten und dutzende Islamisten getötet. Zudem wurden 19 Soldaten und 17 Polizisten als Geiseln genommen.
Nach Armeeangaben hatten bewaffnete Gruppen am Samstag mehrere Polizei- und Armeeposten in der Region angegriffen, nachdem die Streitkräfte einen syrischen Kommandanten der islamistischen Rebellengruppe Al-Nusra-Front festgenommen hatten.
Im Zuge einer am Mittwoch von sunnitischen Geistlichen vermittelten Waffenruhe erklärten sich die Dschihadisten zu einem Rückzug aus Arsal bereit.
Die Bevölkerung Arsals besteht vor allem aus Sunniten, von denen viele Sympathien für die Aufständischen in Syrien hegen. Zudem leben in der Region zehntausende Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien.
Gefechte mit libanesischen Sicherheitskräften sind keine Seltenheit, zudem fliegt das syrische Militär immer wieder Luftangriffe in der Umgebung der Grenzstadt, um nach eigenen Angaben Verstecke der Rebellen in den Bergen um Arsal zu zerstören.
Der Libanon versucht seit Beginn des Syrien-Konflikts im März 2011, sich aus dem Bürgerkrieg im Nachbarland herauszuhalten. Jedoch gibt es auch unter den libanesischen Volksgruppen starke Spannungen, die immer wieder in Gewalt umschlagen.
Zur Verschärfung der Spannungen hat auch beigetragen, dass die libanesische Hisbollah seit dem Frühjahr 2013 offen an der Seite der syrischen Regierungstruppen kämpft. (rar/sda/afp)