Die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben von Aktivisten weitere Dörfer in der nordsyrischen Provinz Aleppo erobert.
Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mitteilte, brachten die IS-Kämpfer sechs Dörfer nördlich der Stadt Aleppo in ihre Gewalt. Um ein weiteres Dorf in der Gegend nahe der türkischen Grenze wurde demnach noch gekämpft.
Die IS-Kämpfer lieferten sich nach Angaben der Beobachtungsstelle heftige Gefechte mit anderen Rebellengruppen, die nach dem Rückzug der mit Al-Kaida verbündeten Al-Nusra-Front in der Region geblieben waren.
Nach Einschätzung der Beobachtungsstelle, die ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort bezieht, könnten die Dschihadisten nach der Eroberung der Dörfer nun auch die nordsyrischen Städte Marea und Asas angreifen.
Die IS-Kämpfer waren erstmals im Frühling 2013 im syrischen Bürgerkrieg aufgetreten. Andere Rebellengruppen hatten sie zunächst als Verbündete im Kampf gegen Präsident Baschar al-Assad begrüsst, sich später aber mit den Dschihadisten überworfen.
IS-Kämpfer übernahmen seitdem gewaltsam die Kontrolle über weite Teile der Provinz Raka im Norden sowie der Provinz Deir Essor im Osten des Landes. Die IS-Milizen haben auch weite Teile des Nordiraks erobert.
An den Gräueltaten der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) sind nach Erkenntnissen der französischen Regierung auch europäische Dschihadisten beteiligt. Es gebe derzeit allein knapp 900 Franzosen, die in den Kampfgebieten in Syrien und im Irak seien oder sich auf dem Weg in die Region befänden.
Sie würden von der Terrormiliz angeworben und an alle Orte geführt, an denen diese in Kampfhandlungen verwickelt sei, sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve am Mittwoch dem Radiosender France Info. Die Miliz hat vor zwei Monaten einen Vormarsch im Irak begonnen, bei dem sie Gegner und Angehörige der Minderheiten brutal verfolgt. (jas/sda/afp/dpa)