Bei einem Selbstmordanschlag im französischen Kulturzentrum von Kabul sind am Donnerstag nach französischen Angaben mehrere Menschen getötet worden. Zahlreiche weitere seien verletzt worden, teilte das französische Aussenministerium in Paris mit.
Der Anschlag richtete sich gegen eine Kabuler Schule, in der auch das französische Kulturzentrum untergebracht ist. Der Selbstmordattentäter sprengte sich nach Angaben des Kabuler Polizeichefs Abdul Rahman Rahimi inmitten der Zuschauer einer Theateraufführung in die Luft.
Nach Polizeiangaben wurden mindestens sieben Menschen verletzt und ein Ausländer getötet. Details dazu wurden zunächst nicht bekannt. Bei dem Attentäter soll es sich um einen Teenager handeln.
Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Ein Sprecher der islamistischen Rebellenbewegung sagte, die Theateraufführung habe «islamische Werte entweiht» und «Propaganda gegen den Dschihad» betrieben. Laut dem Aussenministerium in Paris gab es keine französischen Opfer.
Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius verurteilte den «Terrorakt» auf das Schärfste. Ein Krisenstab sei in Kabul und in Paris eingerichtet worden. Frankreichs Präsident François Hollande sprach von einem «abscheulichen» Anschlag auf «Kultur und Kreativität».
Der Anschlag auf die Schule erfolgte wenige Stunden, nachdem sich nahe Kabul ein Selbstmordattentäter der Taliban in die Luft gesprengt und mindestens sechs afghanische Soldaten getötet hatte. Der Anschlag richtete sich gegen einen Bus, in dem die Soldaten unterwegs waren. Ein Sprecher der Taliban übernahm die Verantwortung für den Angriff. (sda/afp/tat)