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Russland

Regierungschef Jazenjuk: «Es kann kein Vertrauen in die Führung der Russischen Föderation geben»

Prorussische Separatisten bei der Stadt Vergulivka in der Nähe der heftig umkämpften Stadt Debalzewe in der Ostukraine.
Prorussische Separatisten bei der Stadt Vergulivka in der Nähe der heftig umkämpften Stadt Debalzewe in der Ostukraine.Bild: Maximilian Clarke/AP/KEYSTONE
Zweifel am Frieden in der Ukraine

Regierungschef Jazenjuk: «Es kann kein Vertrauen in die Führung der Russischen Föderation geben»

14.02.2015, 08:2314.02.2015, 09:42
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Der ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk zweifelt die Ernsthaftigkeit der russischen Zustimmung zum Friedensabkommen von Minsk an. Es könne kein Vertrauen in die russische Führung geben, sagte Jazenjuk in einem am Samstag veröffentlichten «Bild»-Interview.

«Es kann kein Vertrauen in die Führung der Russischen Föderation geben. Bei der friedlichen Beilegung des Konflikts zählen nicht die Worte, sondern die Massnahmen.»
Arsenij Jazenjuk

«Putins grösster Traum ist die Wiederherstellung der hegemonialen Kontrolle über die Ukraine, was eine neue UdSSR-Version ins Leben rufen könnte.» Er habe keinen Zweifel, dass Russland alles tun werde, um den Friedensprozess anfällig zu machen und auf diesem Wege die Ukraine zu schwächen. 

Für eine friedliche Beilegung des Konflikts zählten nicht Worte, sondern Taten. Daher dürfe die Ukraine nicht die Entschlossenheit für neue Massnahmen verlieren, um einen Frieden zu erzwingen.

Arsenij Jazenjuk mit dem deutschen Aussenminister Frank-Walter Steinmeier.
Arsenij Jazenjuk mit dem deutschen Aussenminister Frank-Walter Steinmeier.Bild: Frank Augstein/AP/KEYSTONE
«Es handelt sich aber noch um kein Friedensabkommen, sondern um eine vorübergehende Waffenruhe. Dies ist aber ein Schritt auf dem Weg zum dauerhaften Frieden.»
Arsenij Jazenjuk

Kämpfe gehen weiter

In der weissrussischen Hauptstadt Minsk hatten am Donnerstag Russlands Präsident Wladimir Putin, sein ukrainischer Amtskollege Petro Poroschenko, Frankreichs Staatschef François Hollande und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel einen Friedensplan ausgehandelt. Demnach soll ab Sonntag eine Waffenruhe in Kraft treten. 

Zudem sieht die Vereinbarung unter anderem eine entmilitarisierte Pufferzone, den Abzug von Artillerie sowie den Austausch von Gefangenen vor. Ungeachtet dessen kam es zuletzt aber weiter zu heftigen Kämpfen zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Separatisten in der Ostukraine. (egg/sda/reu)

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