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Schwere Hacker-Attacke auf Personalverwaltung der US-Regierung: Steckt China dahinter?

Die US-Regierung spricht von «sensiblen Daten», die gestohlen worden sind.
Die US-Regierung spricht von «sensiblen Daten», die gestohlen worden sind.Bild: MICHAEL REYNOLDS/EPA/KEYSTONE

Schwere Hacker-Attacke auf Personalverwaltung der US-Regierung: Steckt China dahinter?

05.06.2015, 03:0905.06.2015, 10:54
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Die Personalverwaltung der US-Regierung ist das Ziel eines gross angelegten Computer-Angriffs geworden. Hacker könnten persönliche Daten von bis zu vier Millionen aktiven und ehemaligen Regierungsangestellten der Vereinigten Staaten abgegriffen haben.

Das Office of Personal Management (OPM) unterrichtet nach eigene Angaben etwa vier Millionen Amerikaner über den möglichen Datenklau, wie die US-Regierung am Donnerstag in Washington mitteilte. Der Zeitung «Washington Post» zufolge soll China hinter der Attacke stehen.

Es handele sich um sensible Daten, die zu finanziellen Betrügereien missbraucht werden könnten. Betroffen seien Daten gegenwärtiger sowie früherer Mitarbeiter.

Ein Regierungsbeamter sprach im «Wall Street Journal» von «einem der grössten Diebstähle von Regierungsdaten, die es jemals gab». Berichte, wonach Hacker aus China hinter der Attacke steckten, wollte die Behörde allerdings zunächst nicht bestätigen.

China dementiert

Ein Sprecher der chinesischen Botschaft bestritt nach Angaben des US-Senders NBC News eine Verwicklung seines Landes. Nach einer Serie von Angriffen auf Regierung, Behörden und private Unternehmen hatte Präsident Barack Obama erst kürzlich von einem «nationalen Notfall» gesprochen.

Man habe den Angriff bereits im April entdeckt, teilte die OPM weiter mit. Die Behörde rief unter anderem dazu auf, Kontobewegungen genau zu verfolgen und möglichen Missbrauch sofort zu melden.

Das FBI ermittelt

Das Ministerium für Innere Sicherheit und die Bundespolizei FBI hätten Ermittlungen aufgenommen, hiess es weiter. Zudem habe man die eigenen Sicherheitsmassnahmen sofort verstärkt.

Man scheint nervös zu sein. Die Sicherheit wurde verstärkt.
Man scheint nervös zu sein. Die Sicherheit wurde verstärkt.Bild: JAVIER GALEANO/REUTERS

Erst in den vergangenen Monaten waren unter anderem das Aussenministerium und das Weisse Haus zum Ziel von Hackerangriffen geworden. Immer wieder deuten US-Ermittler in Richtung China, vereinzelt aber auch in Richtung Russland. Zum Jahresende machte der Angriff mutmasslicher nordkoreanischer Hacker auf die Computer von Sony Pictures weltweit Schlagzeilen.

Obama warnte im April, die Bedrohung durch Hacker gehöre zu den grössten Herausforderungen für die Wirtschaft und die nationale Sicherheit des Landes. Zugleich verfügte er einen Exekutiverlass, um Verantwortliche, die hinter solchen Angriffen stecken, mit Sanktionen zu belegen. (feb/sda/dpa/afp)

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