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Obama will gegen «Cyber-Krieger» vorgehen

Barack Obama bezeichnet Cyberattacken als neue Waffen. 
Barack Obama bezeichnet Cyberattacken als neue Waffen. Bild: EPA/SIPA USA POOL
Nach Hackerangriff auf Sonypictures

Obama will gegen «Cyber-Krieger» vorgehen

14.01.2015, 04:5214.01.2015, 08:31
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Nach der Hackerattacke auf das Filmstudio Sony Pictures will US-Präsident Barack Obama verstärkte Cybersicherheit. Unternehmen sollen ermutigt werden, ihre Erfahrungen mit Angriffen noch besser mit den Behörden und untereinander zu teilen.

«The Interview»

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"The Interview"
US-Präsident Barack Obama liess verkünden, man werde reagieren. Man habe genug Material, das beweise, dass Nordkorea hinter den Hackerangriffen stehe. Das Ganze führt zu politischen Spannungen zwischen den USA und Nordkorea. Die Geschichte rund um den Film wäre mittlerweile eine eigene Verfilmung wert.
quelle: x00157 / kevin lamarque
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Am Dienstag (Ortszeit) stellte Obama ein neues Gesetz vor, sprach mit führenden Kongresspolitikern und rief den Kongress zum Handeln auf. Der Verkauf sogenannter «Botnets», bei denen Online-Kriminelle die Computer ahnungsloser Nutzer missbrauchen, soll strafrechtlich verfolgt werden, heisst es im Vorschlag des Weissen Hauses. 

Auch der Verkauf gestohlener Kreditkarten- und Bankdaten sowie von Spyware, die Identitätsdiebstahl ermöglicht, soll unter Strafe gestellt werden. «Botnets», die mit sogenannten Denial of Service-Angriffen (DoS-Attacke) bestimmte Websites ins Visier nehmen und diese gezielt lahmlegen wollen, sollen per Gerichtsbeschluss abgeschaltet werden.

Die Attacke gegen Sony sowie das von mutmasslich islamistischen Dschihad-Sympathisanten gehackte Twitter-Konto des US-Militärs zeigten, dass beim Thema Cybersicherheit noch deutlich mehr getan werden müsse, sagte Obama. Auch bei seiner Rede zur Lage der Nation kommende Woche will er das Problem ansprechen.

Das «brutale Regime» Nordkorea habe Cyberattacken als neue Waffe zu seinem Arsenal hinzugefügt, sagte der Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses im Abgeordnetenhaus, Ed Royce, bei einer Anhörung. Trotz begrenzter Internet-Fähigkeiten sei mittlerweile eine «Eliteeinheit für Cyber-Kriegsführung» am Werk, das sogenannte Bureau 121.

«Es gibt kein internationales Abkommen oder klare Definition, was Cyber-Krieg oder Cyber-Terror ausmacht», sagte der Abgeordnete Eliot Engel. Doch Cyber-Attacken könnten zu Eigentumsverlust führen, Angst schüren, die Bevölkerung einschüchtern oder gar Leben kosten. «Sie können so ernst sein wie herkömmliche Akte des Krieges oder Terrors.» (feb/sda/dpa)

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