Der User ist ein Troll. Er müllt die Kommentarspalten zu. Er ist ein unflätiger Besserwisser. Und er ist fast immer ein «er». Das ist das Bild des Users in der medialen Öffentlichkeit.
Das liebt der Troll. Er steht gerne im Zentrum. Er reisst überall dort die Hoheit der Diskussion an sich, wo er Raum kriegt.
Deshalb liebt er es auch, wenn er in den Fokus der medialen Berichterstattung gerät. Und das war er in der letzten Zeit des Öfteren. Er mutierte zum liebsten Hassobjekt der Journalisten.
So gesehen ist es also eine Win-Win-Situation. Denn die Journalisten konnten damit begründen, was sie sowieso nicht mögen: Sich in den Kommentarspalten mit Kritikern auseinandersetzen.
Leider gibt es in diesem medialen Theater keinen lachenden Dritten.
Unter die Räder geraten nämlich diejenigen User, die konstruktive Kritik üben.
Diejenigen, die mit einem Spässchen die Diskussion auflockern. Diejenigen, die den Artikel mit spannenden Zusatzinfos ergänzen. Diejenigen, die eine Aussage des Autoren sachlich in Frage stellen.
Oder diejenigen, die loben.
Ein solches Lob erreichte uns via Twitter. Es ist ein schönes Beispiel dafür, dass einen ein Lob nicht dazu bringt, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Jedes Lob bringt uns auch in Zugzwang. Gerade dann, wenn jemand etwas lobt, das bei uns leider noch nicht so selbstverständlich ist, wie es sein sollte.
@janoschtroehler @hansi_voigt @redder66 Deshalb liebe ich @watson_news! Diskussion, auch mit den Journalisten, auf hohem Niveau!
— Corsin Baumgartner (@nichtspeziell) 16. Februar 2015
Besten Dank, lieber Corsin, für deine Liebeserklärung. Wir nehmen sie uns zu Herzen.