Assad wollte Kriegsreporter Kurt Pelda verhaften lassen – das sagt er zum Sturz und Putin
2013 erliess das Regime des ehemaligen syrischen Diktators Assad gleich zwei Haftbefehle gegen den CH-Media-Kriegsreporter Kurt Pelda. «Ich freue mich, dass diese nun weg sind», sagte Pelda am Montagabend im TalkTäglich von Tele Züri. Allerdings liess er sich nicht stark davon beeindrucken. Er sei trotz den Haftbefehlen bis 2019 regelmässig nach Syrien gereist.
Pelda steht wegen angeblich illegaler Einreise auch im Visier des russischen Inlandgeheimdienstes. Es droht ihm ein internationaler Haftbefehl. Deswegen sorgt er sich mehr: Russische Haftbefehle seien etwas anderes als syrische, sagte Pelda. Ganz einfach, weil Russland mehr Einfluss hat auf der Welt als das gefallene Assad-Regime.
Pelda analysierte in der Sendung die geopolitischen Umwälzungen, welche der Sturz des Assad-Regimes auslöst. Für Syrien zeigt er sich vorsichtig optimistisch.
Eine grosse Niederlage für Putin
Deutlich wird er in Bezug auf Russland: «Putin hat nun die Nummer zwei auf dem Rücken», sagte Pelda. Denn Putin unterstützte Assad lange, war am Schluss aber nicht mehr in der Lage, dem syrischen Machthaber zu helfen. Die Russen würden nun aus Syrien abziehen und ihre Mittelmeerbasis verlieren. Von dort aus unterstützten sie ihre Truppen in Afrika.
Einen direkten Einfluss auf den Krieg in der Ukraine sieht Pelda nicht. Doch der Sturz des syrischen Regimes gehe mit einem Reputationsverlust für Russland einher. Eine breite Öffentlichkeit habe nun gemerkt, dass Russland und Putin nicht unbesiegbar seien. Das könnte durchaus Auswirkungen auf die Ukraine haben, so Pelda.
Dass das Staatssekretariat für Migration die Asylgesuche von Syrern sistiert hat, findet Pelda richtig. Er rechnet aber nicht damit, dass Syrer aus Europa im grossen Stil zurückkehren werden. (aargauerzeitung.ch)