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Jemens Huthi-Rebellen greifen Öltanker «Chios Lion» im Roten Meer an

Video: watson/lucas zollinger

Huthi-Rebellen greifen Öltanker im Roten Meer an – warum sie das bereuen könnten

19.07.2024, 15:1919.07.2024, 15:49
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Die Huthi-Rebellen haben am 15. Juli rund 97 Seemeilen nordwestlich der jemenitischen Hafenstadt Hodeidah einen Rohöltanker angegriffen. Videos der Attacke werden von der jemenitischen Terror-Miliz derzeit auf Social Media verbreitet:

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Trotz der spektakulären Explosion, welche laut der britischen Royal Navy von einem unbemannten Boot ausgelöst wurde, das den Rohöltanker rammte, kam es nicht zu verheerenden Schäden. Das betroffene Schiff, die «Chios Lion», blieb nach dem Angriff manövrierfähig und die Crew unverletzt.

Bei der «Chios Lion» handelt es sich um einen 14 Jahre alten Rohöltanker, der unter der Flagge von Liberia segelt. Mit einer Länge von 243 Metern ist er viel kleiner als die grössten Tanker der Welt, die bis zu 3,7 Millionen Barrel Öl transportieren können, aber trotzdem kann ein Schiff dieser Grösse bis zu 700'000 Barrel mitführen.

Ölspur aus dem All sichtbar

Dank des nur kleinen Schadens konnte die «Chios Lion» den nächsten Hafen ansteuern. Offenbar kam es beim Angriff jedoch zu einem Leck, das zu einer 220 Kilometer langen Ölspur führte, die sogar aus dem All zu sehen war, wie die Nichtregierungsorganisation «Conflict and Environment Observatory» (Ceobs) mit Sitz in Grossbritannien aufzeigte.

Dies ist insofern dramatisch, als die Ölspur sich sehr nahe am Meeresschutzgebiet bei der Insel Farasan befindet.

Angriff dürfte eigenen Verbündeten schaden

Die Huthi-Rebellen greifen schon seit dem Oktober 2023 vermehrt Schiffe im Roten Meer an. Auch für den Angriff auf die «Chios Lion» bekannten sie sich und erklärten, er sei eine Reaktion auf die israelische Bombardierung der Stadt Khan Younis im Gazastreifen am Samstag. Die jemenitischen Terroristen stellen sich im Nahost-Konflikt auf die Seite der Hamas-Terroristen und wollen den Staat Israel auslöschen. Da viele westliche Staaten Israel unterstützen, wollen die Huthi ihnen schaden, indem sie die wichtige Handelsroute im Roten Meer blockieren.

epa11474075 Houthi supporters chant slogans while brandishing weapons as they take part in a protest against the US and Israel, in Sana'a, Yemen, 12 July 2024. Thousands of people participated in ...
Huthi-Anhänger bei einer Kundgebung in Sanaa, der Hauptstadt des Jemens. Im Hintergrund sind palästinensische Flaggen zu sehen. Bild: keystone

Diese Route ist aber nicht nur für den Westen wichtig. Die Huthi-Rebellen werden vom Iran unterstützt, welcher wiederum enge Beziehungen sowohl zu Russland als auch zu China unterhält. Somit kann man die Huthi als indirekte Verbündete der beiden Grossmächte ansehen. Passend zu dieser Schlussfolgerung berichtete Bloomberg im März, die Huthi hätten China und Russland mitgeteilt, dass ihre Schiffe die Region des Roten Meeres unversehrt passieren können.

Nun zeigten aber Schifftrackingdaten, dass der letzte Hafen, den die «Chios Lion» angelaufen hatte, ein russischer war. Einem Bericht der unabhängigen russischen Nachrichtenagentur The Moscow Times zufolge hatte der Tanker 100'000 Barrel Rohöl aus Tuapse geladen, das vermutlich nach Asien transportiert werden sollte, wo China der grösste Abnehmer wäre. Eine Reaktion der beiden Grossmächte ist bislang ausgeblieben.

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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Belial
19.07.2024 15:58registriert April 2022
Ein Schattentanker weniger für Puttler. Sehr schön.
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Amarillo
19.07.2024 16:22registriert Mai 2020
Das Schiffsregister ist halt etwas unübersichtlich...
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Ein Honigdachs
19.07.2024 19:22registriert September 2017
Die jungs sind echt die dümmsten heiligen Krieger.
Heilig nur deswegen weil es ein Wunder ist das sie sich nicht schon selber aus versehen gesprengt haben.
Fassen wir zusammen:
Falsches Schiff
ölpest an der eigenen Küste
Schiff schwimmt immer noch.

Dafür müsste es eigentlich einen Preis geben.
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47
    «Menschen, die eisbaden, sind Psychos»
    Sport am Morgen und dann noch baden im eiskalten Zürisee: Das soll gesund sein. Sabeth hat es ausprobiert.

    Ja, es gibt tatsächlich Menschen, die am Sonntagmorgen um 10 Uhr draussen bei Regen Pilates und Breathwork machen und danach noch in den 6 Grad kalten Zürisee Eisbaden gehen – und das auch noch geil finden!

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