Rami Younis kommt ursprünglich aus der israelischen Stadt Lod und lebt zurzeit in Haifa. Er ist Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft – etwas, das vielen unbekannt ist. «Wenn die Leute von Palästinensern sprechen, dann meinen sie meistens Menschen, die im Westjordanland oder im Gazastreifen leben. Viele sind sich nicht bewusst, dass Palästinenser auch in Israel leben, so wie ich», erzählt der 36-jährige Journalist und Filmemacher im Videogespräch.
Palästinenser:innen mit israelischer Staatsbürgerschaft machen tatsächlich etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung Israels aus. In Haifa leben circa 40'000 Palästinenser:innen. In Lod, Rami Younis Heimatstadt sind etwa 30 Prozent der Bevölkerung palästinensisch.
Israelische Araber, wie die Palästinenser in Israel genannt werden, bilden laut Younis die Zweitklassengesellschaft. Obwohl sie offiziell dieselben Rechte wie die jüdischen Bürger:innen Israels besitzen und beispielsweise wählen können, würden sie dennoch diskriminiert.
Seit den neusten Eskalationen zwischen Israel und Palästina hat sich die Lage zwischen der jüdischen und arabischen Bevölkerung nochmal zugespitzt, wie Younis schildert: «Die palästinensischen Häuser werden demoliert und die Polizei ist klar auf der Seite der jüdischen Bevölkerung.»
Normalerweise würden die Palästinenser in Israel unter polizeilicher Gewalt leiden. Der Aktivist meint jedoch: «Aktuell schickt Israel Verstärkung, wie Grenzpatrouillenbrigaden unter dem Vorwand die Bevölkerung zu schützen. Ironischerweise werden sie jedoch nur in den arabischen Vierteln eingesetzt.»
Rami Younis betont, man müsse der israelischen Regierung Druck machen, die palästinensischen Staatsbürgerinnen und - bürger, die unter Rassismus leiden, gleichberechtigt zu behandeln.
Gleichzeitig sind da Erinnerungen an Liverpools Salah(?), der einem Israeli die Hand nicht geben wollte