Wer Harry Potter und die Kammer des Schreckens gesehen hat, mag davon träumen, aus einem langweiligen Meeting mit ungenügenden Sauerstoffgehalt mit einem fliegenden Auto aus der Büro-Hölle gerettet zu werden. Auch wer sich frühmorgendlich erfolglos durch den Berufsverkehr zu schlängeln versucht, dürfte der Idee eines flugfähigen Autos nicht ganz abgeneigt sein. Ein solches präsentiert die Firma «Alef Aeronautics». Videos von Testaufnahmen gehen in den sozialen Medien viral:
Gemäss Angaben von Jim Dukhovny, CEO von Alef Aeronautics, wurden schon 3200 der Flugautos vorbestellt. Momentan kann man sich eines für umgerechnet 300'000 Franken reservieren. Eine Zulassung fehlt aber noch. In den USA hat die Firma von der Flugaufsichtsbehörde FAA bisher lediglich ein Lufttüchtigkeitszertifikat bekommen, das begrenzte Zwecke wie Ausstellung, Forschung und Entwicklung zulässt. Dukhovny verspricht dennoch, dass die ersten Fahrzeuge noch in diesem Jahr ausgeliefert würden. Tim Draper, Grossinvestor von Tesla und SpaceX, investiert laut Angaben des Unternehmens in Alef Aeronautics.
Durch das senkrechte Start- und Landeverfahren funktioniert das Flugauto wie ein eVTOL (electric Vertical Take-Off and Landing aircraft). In die Entwicklung der elektrischen Senkrechtstarter wird aktuell viel investiert, da sie eine mögliche Lösung für verkehrsüberlastete Innenstädte bieten könnten. Der Energieverbrauch von eVTOLs ist dabei sehr hoch. Die kalifornische Firma will ihr Vehikel aber als Auto verstanden haben, da es im Gegensatz von herkömmlichen elektrischen Senkrechtstartern auch fahren kann – aber am Boden nur gerade mit 55 km/h.
(hde)