Vor kurzem veröffentlichte Renault diesen Teaser hier:
Ooooooh. Die haben irgendwas mit dem kultigen Renault 4 vor, dachten wir uns alle. Eine EV-Version, wohl.
Nun ... nicht ganz. Also, ... elektrisch ist das Ding, gewiss. Und ein Vehikel (das ‹V› in ‹EV›) ebenfalls. Bloss, nicht das, was uns als Erstes in den Sinn gekommen wäre. Ach, seht selbst:
Jap, das ist eine nachgebaute Renault 4-Karosserie, die an einen Quadrocopter montiert ist. Und damit ist dies ein veritables, funktionales fliegendes Auto. Behaupten zumindest die Leute, die es gebaut haben. AIR4 heisst es.
Zur Feier des 60. Jahrestages des Renault 4 hat sich der französische Autohersteller mit dem Hongkonger Mobilitäts-Brand TheArsenale zusammengetan, um eine übergrosse Drohne zu bauen, auf die eine (leicht verkleinerte) Renault-4-Karosserie aus Carbon darübergestülpt werden kann. Und ja, das hört sich derart schräg an, dass TheArsenale sich in der Pressemitteilung genötigt sieht, das Auto ausdrücklich als «kein Scherz» zu bezeichnen. Vielmehr wird vor allem das Büezer-Erbe des Renault 4 betont:
Ach so. Der logische Nachfolger einer Ikone der Arbeiterklasse ist also eine riesige Hi-Tech-Drohne, mit einem Retro-Kleinwagen-Kabinen-Dingsda oben aufgepappt. Besagte Renault-4-Karosserie, die «fast vollständig aus Karbon» bestehen soll, scheint in keiner Weise mit dem Rest des Chassis verbunden zu sein; sie lässt sich wie ein Deckel aufklappen wie bei einem Dragster, beziehungsweise wie bei einem RC-Auto mit austauschbarer Karosserie.
Nein, fliegende Autos sind nach wie vor nichts Reales, denn jeder Versuch, seit den 1930ern bis heute, ergibt stets ein suboptimales Auto, das sich in ein suboptimales Flugzeug verwandeln lässt (... und dann sind da die juristischen und versicherungstechnischen Implikationen ... ach, kompliziertes Thema). Aber immerhin hat TheArsenale hier etwas gebaut, das funktioniert. Der AIR4 ist in der Lage, innert Blitzesschnelle auf seine empfohlene Flughöhe von 15 m zu steigen und soll eine Fluggeschwindigkeit von 90 km/h erreichen. Theoretisch läge gar eine Flughöhe von bis zu 700 Meter drin.
Da hätten wir's also: Der natürliche Nachfolger eines praktischen, preisgünstigen Büezer-Kleinwagens ist eine komplett unpraktische, wohl sauteure Drohne, an die jemand einen Stuhl geschraubt hat.
Immerhin schwafelt Renault hier nichts von «Markteinführung innert drei Jahren», wie das in der Branche sonst so üblich ist bei sensationell aussehenden Fahrzeugkonzepten, die dann spurlos in die Versenkung verschwinden. Der AIR4 soll vielmehr «ein Hinweis darauf sein, wie diese Ikone in weiteren 60 Jahren aussehen könnte».
In 60 Jahren kommen wir darauf zurück, also.