Kurz vor dem Weltrekord: Hier bricht ein Traum zusammen
In Köln hat ein 49-Jähriger seit November an einem Weltrekord gewerkelt. 80'000 Bierdeckel (also die für unters Glas oder die Flasche, nicht die Verschlüsse) wollte Benjamin Klapper aus Pulheim aufeinander stapeln, um im Rhein-Center das grösste begehbare Bierdeckelhaus der Welt zu bauen.
Am 10. Dezember ist der Traum geplatzt – oder besser gesagt zusammengebrochen. Nachdem Klapper über einen Monat jede freie Minute in die Konstruktion investiert hatte, insgesamt an die 120 Stunden, stürzte sie ein. Und das nur zwei Tage, bevor Klapper fertig sein wollte. Den exakten Moment, in dem alles in sich zusammenbricht, hat er auf Video festgehalten:
Klapper nimmt sein Scheitern sportlich. «Wow», sagte er, als er dabei zusah, wie die Hälfte seiner wochenlangen Arbeit innerhalb von Sekunden zusammenbrach. Dann fügte er nüchtern an:
Gegenüber «RTL» meinte er, man müsse immer damit rechnen, dass das passiere. So eine Konstruktion sei nun mal nicht so stabil, dass sie für die Ewigkeit halte. Einzustürzen wäre dereinst dann sowieso das Schicksal des Bierdeckelhauses gewesen, wenn auch erst im Januar. Nach der Rekordabnahme hätte Klapper es als symbolischer Abschluss des Kunstprojekts «abgerissen». Schade sei nur, dass es jetzt eingestürzt sei, bevor es fertiggestellt wurde.
Auch die Ruine hat ihren Reiz
Einen Wiederaufbau schliesst Klapper aus. Es sei zu viel eingestürzt. Er kann dem (verfrühten) Einsturz aber auch etwas Gutes abgewinnen: «Aus der Sicht des Objektes der Kunst ist es eigentlich so auch total schön.»
Die «Ruine» des Bierdeckelhauses bleibt trotzdem noch bis im Januar im Rhein-Center bleiben. Und Klapper hat derweil wieder etwas mehr Zeit für seine Familie.
(lzo)
