Am Dienstag fand in Nordkorea eine pompöse Zeremonie zur Einweihung einer neuen, gigantischen Hotelanlage in Wŏnsan an der Ostküste des Landes statt. Machthaber Kim Jong-un und seine Tochter Ju-ae reisten höchstpersönlich in die von den staatlichen Medien als «Tourismusstadt von nationalem Wert» gepriesene Ortschaft, um das rote Band durchzuschneiden.
Sie gaben sich volksnah, spazierten am Strand entlang und liessen sich verschiedene Einrichtungen der Anlage – darunter etwa eine Wellenanlage zum Surfen und ein Wasserpark mit Rutschbahnen – zeigen. Der ganze Anlass wurde vom nordkoreanischen Staatsfernsehen KRT übertragen. Hier ein Zusammenschnitt:
Laut nordkoreanischen Medien soll das sogenannte «Kalma Resort» Platz für 22'000 Gäste bieten. Ab dem 1. Juli sollen Nordkoreanerinnen und Nordkoreaner dort Urlaub machen können. Um den Ort zu erreichen, wurde erst vor kurzem auch ein Bahnhof eröffnet.
Von internationalen Touristen war bisher nicht die Rede. Der russische Botschafter und sein Gefolge waren die einzigen internationalen Gäste an der Einweihungsfeier. Für den Anfang sei das Kalma Resort nur für einheimische Gäste zugänglich, es würde sie jedoch nicht überraschen, wenn bald auch Russen dort Ferien machen würden, sagte Rachel Minyoung Lee gegenüber CNN. Sie arbeitet für den Thinktank Simson Center und analysiert und interpretiert Geschehnisse in Nordkorea. «Die Eröffnung eines Strandresorts nur für Einheimische hilft dem Narrativ der Staatsmedien, dass Kim Jong-un das Volk an erste Stelle setzt.» Ausserdem lenke es von der sonst sehr militärlastigen Politik ab. (lzo)
Ob Diktaturen links oder rechts sind ist irgendwie egal. Es geht immer den allermeisten beschissen und irgendjemand wird massiv verfolgt.