Taucherinnen und Taucher vor der philippinischen, indonesischen oder japanischen Küste haben ab und zu das Glück, sogenannte «Blattschafe» zu erspähen. Hier ist der Name Programm: Die winzigen Tierchen sehen aus wie kleine Schäfli, deren Fell aus Blättern besteht. Nicht umsonst werden die Dinger auch «Shaun, das Schaf» genannt. Im Fachjargon nennt man die Tiere jedoch ganz einfach gesagt Meeresschnecken oder, in diesem Falle, Costasiella kuroshimae.
Nebst den Spitznamen, die diese Tiere erhalten, haben die Meeresschnecken einige besondere Merkmale:
Ihre Grösse: Diese Schnecken sind sehr klein, oft nur wenige Millimeter gross, was sie schwer zu entdecken macht.
Ihre Farbe: Die auffällige grüne Farbe der Schnecken kommt von den Chloroplasten, die sie durch die Kleptoplastidie-Methode in ihren Zellen behalten. Dies verleiht ihnen ein pflanzenähnliches Aussehen.
Ihre Photosynthese-Fähigkeit: Durch die Kleptoplastidie können diese Schnecken unter Wasser Fotosynthese betreiben, indem sie Lichtenergie in chemische Energie umwandeln. Dass Tiere Photosynthese betreiben können, kommt in der Natur sehr selten vor.
Die Blattschafe wurden erst Anfang der 90er-Jahre bei der japanischen Insel Kuroshima entdeckt. Von daher kommt auch der Name der Meeresbewohner: Costasiella kuroshimae. Costasiella gibt den Gattungsnamen aller Meeresschnecken an, kuroshimae gibt den Entdeckungsort der Tiere an. Weil die Blattschafe so spät erst entdeckt wurden und auch schwer zu finden sind, ist nur wenig über die Meeresschnecken bekannt.
(aki)