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Premiere: Meeresbiologen filmen seltenen Tiefseefisch vor Teneriffa

Video: watson/lucas zollinger

Vor Teneriffa ist ein Teufel aus der Tiefe aufgetaucht

11.02.2025, 15:2511.02.2025, 17:20
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Aus einer Tiefe von möglicherweise bis zu 3000 Metern ist vor Teneriffa kürzlich ein Wesen aufgetaucht, das nur wenige Menschen je zu Gesicht bekommen werden: ein Anglerfisch. Zufällig war eine Gruppe Meeresforscher zugegen, um das seltene Spektakel zu dokumentieren. Es dürften die ersten Aufnahmen dieser Spezies im «Tageslicht» sein.

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Die Gruppe Meeresbiologen des NGO Condrik Tenerife war am 26. Januar eigentlich gerade auf dem Rückweg von der Suche nach pelagischen Haien, als sie vor der Küste von Guía de Isora etwas im Wasser entdeckten. «Wir sahen etwas Schwarzes, das weder Plastik noch Treibgut war. Es wirkte seltsam», sagte die Meeresforscherin Laia Valor gegenüber Fuerteventura News.

Es handelte sich dabei um ein erwachsenes Exemplar der Spezies Melanocetus johnsonii, auch Tiefsee-Seeteufel genannt, eine Fischart der Ordnung der Armflosser, die normalerweise in einer Tiefe von mindestens 200 Metern lebt. Eine Sichtung direkt unter der Oberfläche ist also extrem ungewöhnlich, üblicherweise leben die Tiere nur als Larven in weniger tiefen Lagen.

Laut Valor wurden bisher auch lediglich Larven oder tote Exemplare an der Oberfläche gefunden. Dies sei möglicherweise die erste dokumentierte Aufnahme eines lebenden, erwachsenen Tiefsee-Teufels an der Oberfläche. In der Tiefsee konnte man den Fisch vermutlich im Jahr 2014 zum ersten Mal filmen. Dort lebt er als Raubtier und benutzt seinen Rückenfortsatz voller symbiotischer, biolumineszierender Bakterien als Köder, um Beute anzulocken, ähnlich wie in dem bekannten Film «Findet Nemo».

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Die Szene mit dem Anglerfisch aus «Findet Nemo» dürfte bei einigen Kindern für Albträume gesorgt haben.Bild: pixar animation studios

Vom Jäger zum Gejagten?

Warum der Melanocetus, dessen Name wörtlich übersetzt «schwarzes Seeungeheuer» bedeutet, so nahe an der Oberfläche unterwegs war, ist nicht geklärt. Die Forscherinnen und Forscher von Condrik Tenerife schätzen, er könnte krank oder auf der Flucht vor einem grösseren Räuber gewesen sein. Tatsächlich war der Fisch verletzt und starb wenige Stunden nach der Begegnung mit den Meeresbiologen. Dennoch lieferte die Begegnung wertvolle Erkenntnisse über das Verhalten der sonst rätselhaften Art.

Das Tier wurde zur Untersuchung in das Museum für Naturkunde und Archäologie (Muna) in Santa Cruz de Tenerife gebracht. Danach soll es dort ausgestellt werden. (lzo)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Latvietis1101
11.02.2025 15:32registriert Oktober 2023
Der schaut ein bisschen drein wie ich, wenn ich den Umschlag öffne und einen ersten Blick auf meine Steuerrechnung werfe.
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Gen X
11.02.2025 16:58registriert August 2023
Laienfrage: ist der Fisch überhaupt in der Lage, so nahe an der Oberfläche mit ihrem niedrigen Wasserdruck zu überleben? Schliesslich ist er für den starken Druck, der in 3000 m herrscht, ausgelegt.
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Lordkanzler-von-Kensington
11.02.2025 17:08registriert September 2020
Irgendwie unwirkliche Genossen......definitiv grumpy face!

Die Tiefsee ist auch wie ein anderer Planet, wo sich uns Einiges verbirgt und die Gesetze der Biologie teils auf den Kopf gestellt werden.....

Gruselig & spannend.
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