Die illegale Zuwanderung in die USA zu stoppen, war eines der grossen Wahlversprechen von Donald Trump. Am 20. Januar verhängte er sogleich eine Durchführungsverordnung, die es verunmöglicht, an der mexikanischen Grenze ein Asylgesuch zu stellen.
Zunehmend finden nun auch Ausschaffungen von Migranten statt. So wurden zum Beispiel Mitte Februar rund 300 Einwanderer nach Panama ausgeflogen und dort vorerst in einem Hotel untergebracht. Bei den Personen handelt es sich aber nicht etwa um Lateinamerikaner, sondern vorwiegend um Menschen aus Zentralasien. Viele davon stammen aus Ländern wie dem Iran, die keine Rückschaffungsflüge aus den USA annehmen.
Die Trump-Regierung versucht, dies zu umgehen, indem sie die Menschen stattdessen in Länder ausfliegt, die wirtschaftlich stark von den USA abhängig sind, wie eben Panama oder auch Costa Rica und Honduras. Diese Länder sollen sich dann an Stelle der USA um die Rückführung der Einwanderer kümmern. Die Praktik stösst auf heftige Ablehnung bei Menschenrechtsorganisationen. Gerade der Fall in Panama wirft viele Fragen auf.
Eingesperrt in einem Hotel harrten die rund 300 Personen aus, ohne zu wissen, was mit ihnen passiert. Bilder zeigen, wie viele von ihnen an der Fensterfront des Hotels auf ihre Situation aufmerksam machen wollten. Einige hielten Schilder hoch, auf denen sie um Hilfe bitten. Andere schrieben mit Stiften an die Scheibe, dass ihnen ihr Telefon weggenommen wurde. Mehrere Anwälte berichteten, dass sie trotz mehrfacher Nachfrage keinen Zugang zu ihren Klienten erhielten.
Ende Februar wurden dann rund 117 Personen aus dem Hotel in ein isoliertes Lager im Süden von Panama verlegt. Dieses befindet sich nahe dem Regenwald und fungierte bislang als Auffanglager für Migranten, welche die gefährliche Durchquerung des sogenannten Darién Gap gewagt hatten. Ein dichter Regenwald-Abschnitt zwischen Panama und Kolumbien, durch welchen keine Strassen führen.
Viele der Migranten fürchten sich vor einer Rückführung in ihr Heimatland und geben an, in ihrer Heimat verfolgt oder bedroht zu sein. Denjenigen, die eine Heimreise verweigern, bleibt aber als Alternative vorerst nur ein Ausharren in den Lagern auf unbestimmte Zeit.
Gleichzeitig organisieren die USA bereits weitere Rückschaffungen nach Costa Rica und Honduras.
(msh)