Eine Expedition des Forschungsnetzwerks Ocean Census soll vor Neuseeland dutzende neue Arten im Bounty Trough entdeckt haben. Die 800 Kilometer lange und stellenweise bis zu 5000 Meter tiefe Senke ist ein abgelegenes und stürmisches Gebiet östlich von Neuseelands Südinsel.
Die Expedition mit dem Forschungsschiff Tangaroa (so heisst auch der Meeresgott der neuseeländischen Māori-Ureinwohner) dauerte 21 Tage. Die 21 Wissenschafterinnen und Wissenschafter an Bord machten dabei Unterwasseraufnahmen, kartierten die Unterwassertopografie, sammelten Bodenproben und fingen Meereslebewesen.
Ergebnis: 1800 Proben und ersten Auswertungen zufolge rund 100 neue Arten.
Aktuell sind die Laborarbeiten zur Bestätigung der Funde bei der Meeresumweltbehörde NIWA und im neuseeländischen Museum «Te Papa Tongarewa» im Gange, wo Taxonomen die in den Proben gefundenen Arten formell beschreiben werden.
Die Expeditionsleiter sind jedoch nach ihren Erstuntersuchungen an Bord der Tangaroa bereits jetzt zuversichtlich, dass sie mehrere neue Arten entdeckt haben. Dazu zählen zahlreiche Molluskenarten (Weichtiere), mindestens drei neue Fischarten, eine potenziell neue Korallengattung und ein geheimnisvoller Fund, bei dem es sich um eine neue Tintenfischgruppe handeln könnte.
Auch vor der Küste von Chile wurden erst vor Kurzem über hundert neue Tierarten entdeckt, als ein Wissenschaftsteam des Schmidt-Ocean-Instituts in Kalifornien vier sogenannte Unterwasserberge untersuchte. Beide Expeditionen zeigen exemplarisch, wie unerforscht die Meere noch sind. Obwohl sie über 70 Prozent der Erdoberfläche bedecken, wurden gerade mal fünf Prozent von ihnen bisher erforscht.
Ist ja schön, aber die grosse Sensation an sich nicht.
Wieder vorsichtig geschätzt gehen übrigens 11'000 bis 58'000 pro Jahr verloren. Diese Zahl markant zu senken wäre eine Sensation.