Die Erwartungen der Banker verschlechtern sich weiter. Gemäss einer Umfrage des Wirtschaftsportals Finews.ch gehen über zwei Drittel der Mitarbeiter von Finanzunternehmen davon aus, dass es in der Branche in den nächsten fünf Jahren weniger oder drastisch weniger Stellen geben wird.
Zittern müssen vor allem die Banker in der Vermögensverwaltung für Privatkunden, die Investmentbanker sowie die Mitarbeiter in den rückgelagerten Diensten. Am besten schätzt die Finanzgemeinde die Jobaussichten in den Rechtsdiensten ein. Auch die Anlagenverwaltung für institutionelle Kunden (Asset Management) hat einen guten Stand.
Die Perspektiven im Vergleich zum Vorjahr hätten sich weiter verschlechtert, heisst es in der Studie vom Finanzportal Finews.ch, der Kommunikationsagentur Communicators und dem Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ, die am Montag aufgeschaltet wurde. 2013 hatten 66 Prozent von negativen Joberwartungen berichtet. Finews.ch holte die Meinungen von 680 Personen bei Finanzdienstleistern ein.
Für die Karriere wichtig erachten 62 Prozent spezialisiertes Fachwissen, für fast 58 Prozent ist Networking entscheidend. Juristisches Fachwissen landet mit 56 Prozent der Nennungen auf Rang drei. Kenntnis von Social Media ist mit fast 22 Prozent wichtig. Noch knapp 4 Prozent sehen einen Offiziersgrad im Militär als Karrierevorteil.
Ein grosser Teil der Befragten glaubt auch, dass ein Bankjob weniger einträglich wird: Bis 2019 dürften für 39 Prozent die Fixsaläre leicht und für 7 Prozent sogar deutlich sinken. Bei den Boni glauben fast 45 Prozent an Kürzungen.16 Prozent glauben sogar, dass die variablen Vergütungen deutlich sinken werden.
Riesenboni gibt es nur für eine Minderheit der Banker: 43 Prozent sagten, dass sie für 2013 keinen oder nur einen kleinen Bonus erhalten hätten. Etwas mehr als die Hälfte berichtete, dass der Bonus weniger als 10 Prozent ihres fixen Jahreslohns ausgemacht habe.
Nur 12 Prozent glauben, dass das Ansehen des Banker-Handwerks in den nächsten Jahren besser wird. 39 Prozent glaubt, dass das tendenziell negative Image der Branche in der Bevölkerung zunimmt. Knapp die Hälfte geht aber davon aus, dass sich an der Wahrnehmung ihres Berufs nicht viel ändern wird. (whr/sda)