Ein Jahr nach dem tödlichen Fabrikeinsturz in Bangladesch haben drei französische Menschenrechtsorganisationen Anzeige gegen den Einzelhandelsriesen Auchan erstattet. Auchan habe seine Kunden über die «sozialen Bedingungen» bei der Herstellung seiner Produkte getäuscht.
Am 24. April 2013 war in Bangladesch die Rana-Plaza-Fabrik am Rande der Hauptstadt Dhaka eingestürzt. 1138 Textilarbeiter kamen ums Leben, mehr als 2000 weitere Menschen wurden verletzt. In den Trümmern des eingestürzten Rana-Plaza-Gebäudes seien Kleidungs-Etiketten der Auchan-Marke In Extenso gefunden worden, erklärten die Organisationen am Donnerstag, dem Jahrestag der Katastrophe. Die Anzeige ist den Organisationen zufolge die erste dieser Art in Europa.
Dass die Anzeige auf Konsumententäuschung abzielt, begründen die Organisationen damit, dass Auchan nicht für die «Opfer der Aktivitäten des Zulieferers seines Lieferanten» zur Verantwortung gezogen werden könne. Auchan erklärte, niemals Aufträge an die Rana-Plaza-Fabrik gegeben zu haben. Es gebe «keine direkte oder indirekte Verbindung zwischen Auchan und den Unternehmen an dem Ort». (oku/sda)