Mit harten Fragen haben Abgeordnete des US-Kongresses die Chefin des US-Autokonzerns General Motors (GM), Mary Barra, zur tödlichen Pannenserie wegen defekter Zündschlösser konfrontiert. Mehrfach geriet Barra ins Stocken, antwortete ausweichend und verwies auf laufende interne Ermittlungen, als die Mitglieder eines Ermittlungsausschusses im Repräsentantenhaus ihr am Dienstag mit immer neuen Fragen stellten.
Warum es jahrelang dauerte, die Ursache der Pannenserie mit mindestens 13 Toten aufzudecken, konnte die seit Januar amtierende GM-Chefin nicht sagen. Erst die laufende Untersuchung werde zeigen, warum sie so spät aufgeklärt wurde.
Angesichts dutzender Reporter, laufend klickenden Kameras und zahlreicher Angehöriger von Unfallopfern, die Bilder der Verstorbenen aufgestellt hatten, wirkte Barra sichtlich angespannt.
In ihren eröffnenden Bemerkungen entschuldigte sie sich bei den Betroffenen und sagte, sie sei «zutiefst betrübt.» Bereits am Montagabend war sie mit Angehörigen von Opfern der Unfallserie zusammengetroffen.
GM beauftragte inzwischen den Spitzenanwalt Kenneth Feinberg (rechts), die Entschädigungen an Opfer und Hinterbliebene der tödlichen Pannenserie von GM-Fahrzeugen zu leiten. Feinberg sei hoch qualifiziert und sehr erfahren in diesem Thema, sagte Barra im US-Kongress.
Die US-Regierung hatte ihn etwa beauftragt, die Familien der Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 zu entschädigen. Dieselbe Aufgabe hatte Feinberg nach der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko im Jahr 2010 und nach den Terroranschlägen beim Marathon in der Metropole Boston im vergangenen Jahr. (sda/dpa)