Rolex für mehrere Zehntausend Franken auf Bild aufgetaucht: Trump wird reich beschenkt
In der vergangenen Woche ist eine Delegation aus Schweizer Unternehmern nach Washington ins Oval Office gereist. Dort traf sie auf US-Präsidenten Donald Trump.
Ziel des Treffens war es, mit Trump über die Strafzölle auf Schweizer Produkte zu sprechen. Folgende Personen reisten nach Washington:
- Jean-Frédéric Dufour, CEO von Rolex
- Nicolas Bos, CEO von Richemont
- Diego Aponte, der Group President der Reederei MSC
- Marwan Shakarchi, CEO von MKS Pamp
- Daniel Jäggi, Mitgründer des Rohstoffkonzerns Mercuria
- Alfred Gantner, Gründer der Partners-Group-
Als Geschenk übergab die Delegation einen speziell geprägten Goldbarren und eine Rolex-Uhr an den US-Präsidenten. In einem Tweet, den der Senator Markwayne Mullin auf der Plattform «X» teilte, ist eine goldene Uhr im Stil einer Rolex auf Trumps Tisch zu erkennen.
Working through the weekend with President Donald J. Trump.
— Markwayne Mullin (@SenMullin) November 8, 2025
It’s always an honor to be in the Oval Office— I never take this opportunity to serve Oklahoma for granted. 🇺🇸 pic.twitter.com/x2M0EvuBcR
Die goldene Uhr, eine sogenannte Desk Clock, wird von Rolex nur in limitierten Anzahl hergestellt. Im normalen Verkauf ist eine solche Uhr nicht erhältlich. Ihr Wert wird auf rund 20’000 bis 40’000 Franken geschätzt.
Solche Uhren gelten als «Corporate Gifts». Falls es sich dabei wirklich um ein Geschenk handelt, müsste der Präsident dieses jedoch dem Aussenministerium sowie der General Services Administration melden. Dies gilt für alle Geschenke, die einen Wert von 480 Dollar übersteigen.
Diese werden in der Regel dem Nationalarchiv übergeben und teils sogar vernichtet. Auf Nachfrage des «Tages Anzeigers», welche Uhr Rolex dem US-Präsidenten geschenkt hatte, wollte sich Rolex nicht äussern.
Heikle Delegation
Urs Thalmann, Geschäftsführer von Transparency Schweiz, kritisiert die Zusammensetzung der Delegation gegenüber der Zeitung. Sie sei «rechtlich und ethisch heikel».
Falls ein Schweizer Unternehmen einem ausländischen Amtsträger ein wertvolles Geschenk überreichen sollte, könne dies unter den Tatbestand der Bestechung fallen. Ob dies hier der Fall sei, könne Thalmann nicht einschätzen, dies müsse eine Staatsanwaltschaft klären.
Dass Schweizer Unternehmen bei solchen Praktiken mitmachen, sei jedoch besorgniserregend. Er warnt von einer neuen Geschäftskultur, in der der Einfluss von Luxusgeschenken normalisiert würde.
Diese Geschenke hat Trump in der Vergangenheit erhalten
In Washington scheint sich die Übergabe von teuren Geschenken jedoch bereits normalisiert zu haben. Denn der Präsident der USA hat bereits viel teurere Geschenke als die Rolex und den Goldbarren erhalten.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu schenkte Donald Trump im Februar einen vergoldeten Pager. Dieselben Pager wurden mit Sprengstoff ausgestattet und benutzt, um Hisbollah-Kämpfer zu töten.
Im März erhielt Trump ein Portrait von sich selbst vom russischen Präsidenten Wladimir Putin. Das Bild zeigte Trump nach dem Attentat auf ihn in Pennsylvania im Jahr 2024.
Im Mai 2024 erhielt der US-Präsident ein Geschenk aus Qatar. Nämlich eine Boeing 747, mit einem Wert von 400 Millionen Dollar, die als neue Air Force One dienen soll.
Bei einem Besuch in Südkorea im Oktober 2025 erhielt Trump eine Nachbildung einer historischen goldenen Krone. Trump meinte daraufhin, dass er die Krone eigentlich sofort aufsetzen wolle. (nib)
