Erstmals in Europa ist ein illegaler Internet-Handel mit der virtuellen Währung Bitcoins aufgeflogen: Die Polizei in Südfrankreich nahm drei Verdächtige fest, die illegal im Internet und ohne Überprüfung durch die Bankenaufsicht mit der Währung gehandelt haben sollen.
388 Bitcoins in einem Wert von fast 200'000 Euro wurden beschlagnahmt, wie die Behörden am Montag in Foix im Département Midi-Pyrénées mitteilten. Als Betreiber der Internet-Seite wurde ein 27-Jähriger genannt, der bereits wegen bandenmässigen Betruges verurteilt worden war. Ihm wird nun unter anderem illegale Ausübung des Bankiersberufes vorgeworfen.
Sein 36-jähriger Komplize soll die Bitcoins «geliefert» haben. Auch die Freundin des 27-Jährigen wurde vorübergehend festgenommen. Im Rahmen der Aktion hatten die Ermittler auch Durchsuchungen in Cannes, Nizza, Toulouse und im belgischen Brüssel vorgenommen.
Die Internet-Seite zum Austausch der Bitcoins verfügte über keinerlei Genehmigung der französischen Banken- und Versicherungsaufsicht ACPR. Die Behörden schlossen die Plattform und beendeten zugleich Pläne für ein Internet-Kasino. Die französische Finanzmarktaufsicht AMF hatte die Banken des Landes erst kürzlich vor den Risiken durch Bitcoins gewarnt.
Die virtuelle Währung Bitcoin war im Jahr 2009 als Antwort auf die Finanzkrise erfunden worden. Geschaffen hat sie ein unbekannter Programmierer, der eine von Staaten, Zentralbanken und anderen Finanzinstituten unabhängige Währung wollte. Das virtuelle Geld wird durch komplexe Verfahren berechnet. Der Wechselkurs zu echten Währungen schwankt stark. (pma/sda/afp)