Die Mitarbeiter waren gewarnt: Ende Februar hatte die Royal Bank of Scotland (RBS) angekündigt, sich im grossen Stil aus dem Investmentbanking zurückzuziehen. Nun gibt es laut «Financial Times» konkrete Zahlen. Demnach streicht die Bank im Investmentbereich bis zu 14'000 Stellen.
Damit gingen durch die Einschnitte bis 2019 vier von fünf Arbeitsplätzen in dem Sektor verloren. Die Zeitung beruft sich bei ihrem Bericht auf Insider. Ein Bankensprecher kommentierte die Zahlen demnach nicht.
Ein grosser Teil der Stellen wird laut «FT» in den USA und Asien gestrichen. Zudem solle die Automatisierung in der Verwaltung vorangetrieben werden. Im Zuge der Neuaufstellung solle auch das Auslandsgeschäft soweit möglich zurückgefahren werden.
Die RBS hatte im Februar angekündigt, das Investmentbanking werde in 25 Ländern Europas, Asiens und des Nahen Ostens aufgegeben. Westeuropäische Länder wie Deutschland seien von den Plänen nicht betroffen.
Die inzwischen grösstenteils verstaatlichte RBS war und ist einer der grössten Problemfälle im weltweiten Finanzsystem. Kurz vor dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers war das britische Institut noch an der Übernahme der niederländischen Grossbank ABN Amro für mehr als 70 Milliarden Euro beteiligt. Zudem hatten die Briten das Investmentbanking stark ausgebaut und eine hohe Menge an hochriskanten Wertpapieren in den Büchern.
Unter dieser Last wäre die Bank ohne staatliche Hilfe zusammengebrochen, musste mit Milliarden an Steuergeldern aufgefangen werden und kommt nur schwer aus der Krise. 2014 fiel der siebte Jahresverlust in Folge an. Seit 2008 summiert sich das Minus auf rund 50 Milliarden Pfund.
mmq/dpa/Reuters