Wirtschaft
Bankgeheimnis

«Sobald man in die Schweiz reist, ist man heute in vielen Ländern unter Generalverdacht, ob man nicht illegal Geld hält»

Tourismusdirektor Schmid

«Sobald man in die Schweiz reist, ist man heute in vielen Ländern unter Generalverdacht, ob man nicht illegal Geld hält»

15.06.2014, 10:4015.06.2014, 11:07
Mehr «Wirtschaft»

Die Schweizer Hotellerie wird noch lange warten müssen, bis die Höchststände an Hotelübernachtungen von einst wieder erreicht werden. «Ohne deutliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen für den Schweizer Tourismus wird das sicher zehn Jahre dauern», sagt Schweiz-Tourismus-Direktor Jürg Schmid im Interview mit der «Schweiz am Sonntag».

In den nächsten Jahren zeichne sich bei den Preisen und dem starken Franken keine grundlegende Veränderung ab. «Das Preisniveau belastet uns», sagte Schmid. «Wir haben in Europa seit der Frankenkrise rund 18 Prozent der Gäste verloren. Es ist nicht so, dass wir die schnell wieder zurückholen. Das ist ein ganz mühsamer, langsamer Weg zurück.»

Sommer 2014: Plus 1,7 Prozent

Für die Sommersaison rechnet der Schweiz-Tourismus-Direktor mit einem Plus von 1,7 Prozent bei den Hotelübernachtungen. Im vergangenen Jahr betrug das Plus gegenüber dem Vorjahr noch 3,5 Prozent.

Nebst dem hohen Preisniveau belastet auch die Krise in der Ukraine die Schweizer Hotellerie. «Die ganze Krisenlage wird Folgen haben», sagte Schmid. «Da erwarten wir nicht gerade einen guten Sommer. Eine Stagnation aus Russland zeichnet sich ab.»

Unter Generalverdacht, wenn man in die Schweiz reist

Ausserdem wirke sich der Wegfall des Bankgeheimnisses negativ auf die Branche aus. Der Effekt sei gross, betonte Schmid. Dies sei insbesondere in den Städten und Nobelferienorten spürbar. «Sobald man in die Schweiz reist, ist man heute in vielen Ländern unter Generalverdacht, ob man da nicht irgendwo illegal Geld hält.» Aus Italien habe das viele Gäste gekostet, der Effekt werde anhalten.

Hilfreich könnte sich die frühe Sommerhitze auswirken. Sollte das Wetter bis im September so gut bleiben, werde die Zunahme bei den Hotelübernachtungen deutlich besser sein als 1,7 Prozent, hält Jürg Schmid fest. (egg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Mega-Rückruf bei Audi: Über 600'000 Autos mit fehlerhaften Emissionen
Audi ruft weltweit mehr als 600'000 Autos wegen Problemen mit der Abgasrückführung und unzulässigen Abschalteinrichtungen zurück. Betroffen sind Modelle wie A4, A6 und Q7.

Audi ruft weltweit mehr als 600'000 Autos zurück. Grund dafür sind Mängel am Abgasrückführungssystem (AGR) und unerlaubte Abschalteinrichtungen. Betroffen sind etliche Modelle wie A4, A6 und Q7, die nun umfassend nachgebessert werden müssen.

Zur Story