- Wirtschaft
- Coop
Coop lässt Angestellte zu lange arbeiten – Hunderte Verstösse aufgedeckt
Ein Angestellter von Coop bei der Fleischabteilung. Bild: KEYSTONE
Coop lässt Angestellte zu lange arbeiten – Hunderte Verstösse aufgedeckt
Die Arbeitsbelastung für Mitarbeitende bei Coop nimmt immer wieder unzumutbare Ausmasse an. Dies zeigt ein Dokument, das dem Blick vorliegt. Die Zeitung schreibt, dass der Detailhändler alleine im Kanton Bern im Monat November 475 Mal gegen das Arbeitsgesetz verstossen hat.
Um welche Verstösse handelt es sich?
- Grosse Probleme gibt es bei der Einhaltung der wöchentlichen Maximalarbeitszeit. Diese liegt bei 45 bis 50 Stunden.
- Arbeitsbeginn und Arbeitsende liegen oft weit auseinander, manchmal bis zu 14 Stunden, wie der Blick schreibt. Mitarbeitende müssen lange Mittagspausen machen.
- Die Ruhezeiten werden nicht eingehalten.
- In den Spitzenmonaten Dezember und August ist die Belastung besonders hoch.
Was sagt Coop dazu?
Coop bestätigt die Echtheit des Dokuments und gibt an, dass es sich um keinen Ausreisser handle. In anderen Regionen würde sich das ähnlich verhalten. Coop-Personalchef Luc Pillard und Sprecherin Andrea Bergmann sagen gegenüber dem «Blick», dass sie sich bemühten, die Verstösse auf einem Minimum zu halten.
Ganz vermeiden lasse sich das Problem aber nicht. Ausserdem werde Coop von den kantonalen Arbeitsinspektoraten kontrolliert und habe in den letzten Jahren keine Busse oder einen Verweis kassiert.
Handelt es sich um ein einzigartiges Problem?
Nein. Anzunehmen ist, dass die Mitarbeitenden nicht nur bei Coop unter zunehmender Arbeitsbelastung leiden. Der Onlinehandel und die längeren Öffnungszeiten bringen die Detailhändler und die Arbeitenden unter Druck. Gewerkschafter sagen gegenüber dem «Blick», dass das Dokument für sie ein Beweis sei, dass die Situation im Detailhandel immer prekärer werde. (cma)
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
Diese 10 Probleme kennen wir alle beim Einkaufen
Wenn Verkäufer mit uns ehrlich wären...
Das könnte dich auch noch interessieren:
Abonniere unseren Newsletter
Limite für kontaktloses Bezahlen ohne Pin bleibt bei 80 Franken
Die Schweizer Betreiber von Kredit-, Debit- und Prepaidkarten belassen die Limite für die kontaktlose Bezahlung ohne Pin-Eingabe fix bei 80 Franken. Sie hatten diese Limite im April wegen der Coronapandemie von 40 auf 80 Franken angehoben.
Einerseits sollten so Kontakte mit dem Bezahlterminal minimiert, andererseits Kunden zum Verzicht auf Bargeld animiert werden. Nun hätten die Kreditkartenbetreiber gemeinsam entschieden, die Limite auch künftig auf dem neuen Wert zu belassen, schrieben sie in …
Link zum Artikel