2018 wird das Jahr der Kryptowährungen, frohlockten im letzten Jahr nicht nur Hobbyspekulanten. 2018 werde der Kryptomarkt nur so mit Geld überrannt. Bisher ist das Gegenteil geschehen.
Bitcoin ist von 20'000 Dollar auf unter 6'000 Dollar gefallen, Ethereum von 1'400 auf unter 300. Späteinsteiger, welche im Januar investierten, ächzen unter ihren Verlusten. Der Kanon besteht aus Durchhalteparolen und Trauergesängen.
Es gibt sie (noch immer): die absoluten Kryptogegner. Und im Moment haben sie gerade Oberwasser. Doch haben sie recht mit ihrer Annahme, dass Bitcoin und Co. dem Untergang geweiht sind?
Die Kurse sind eingebrochen. Das trübt die Fröhlichkeit einer gewissen Gruppe von Spekulanten aber nicht. Viele ernstzunehmende Projekte haben sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt. Und das ist für sie Grund für Optimismus.
Wie tief fallen Bitcoin, Ethereum, Ripple, IOTA und wie sie alle heissen noch? Es ist momentan die grosse Frage. Und sie sorgt für ein gewisses Unbehagen.
Für viele Spekulanten sind die gesunkenen Preise ein Segen. Sie wenden die Durchschnittspreismethode an und kaufen weiter ein, weil sie glauben, dass der Preis wieder ansteigt – und sie somit den Gesamtgewinn vergrössern können. Aber Vorsicht. Kryptowährungen gelten als Hochrisikoinvestition. Deshalb gilt: Nur so viel Geld investieren, wie man auch verlieren kann.
Ethereum hat noch für dieses Jahr bahnbrechende Erneuerungen angekündigt. Mittlerweile ist klar: Es kommt zu Verzögerungen. Auch andere Projekte nehmen langsamer Formen an, als es vielen Spekulanten lieb ist.
Es liegt Blut auf den Strassen. Bedeutet der Markteinbruch nun für viele Projekte das Ende? Wer übrigens eine Übersicht erhalten will, wie viele Coins bereits das Zeitliche gesegnet haben (zum Beispiel der Jesus Coin – bisher ohne Auferstehung), der besuche die Seite Dead Coins.
Diese Sätze hört man im Moment besonders oft. Und tatsächlich kann sich Bitcoin im Moment einigermassen stabil halten, während andere an Boden verlieren. Nach einem Einbruch auf 32 Prozent ist die Mutter aller Kryptowährungen heute wieder für über 50 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung verantwortlich.
Der kanadische Unternehmer Joe Lubin macht für Bitcoin bereits sechs geplatzte Blasen geltend. Andere Zählungen kommen auf fünf (2011, 2013 klein und gross, 2017 und 2018). Egal, auf wie viele Kursstürze man kommt – auf jeden Bärenmarkt folgte eine Kursexplosion mit neuen Höchstwerten. Wird es auch diesmal soweit kommen?
Auf eine geplatzte Blase folgt ein Preiswinter. Bei der Dotcom-Blase dauerte dieser mehrere Jahre. In dieser Zeit hatte die Technologie Zeit, sich dem Preis anzupassen – oder wenigstens aufzuholen. Die relativ träge Transition von analog zu digital beschleunigte diesen Vorgang damals auch nicht.
Die Blockchain muss keinen solchen mühsamen Graben überwinden, die User sind bereits online. Bei den Kryptowährungen gibt es aber zahlreiche andere Probleme zu lösen. Die Erfahrung der bisherigen Blasen lehrt uns – oftmals dauern die Abstürze kürzer als erwartet. Doch stimmt das auch für den aktuellen Fall?
Es wäre für die Akzeptanz von Kryptowährungen im realen Markt ein Segen, wenn der Kurs jetzt stabil bleiben würde. Ob das bei 1000, 6000 oder 20000 Fr. ist, ist nicht relevant. Hauptsache stabil. Traditionelle Firmen akzeptieren keine Zahlungsmittel mit extremen Schwankungen.