Venezuela hat eine Lockerung seines staatlichen Devisenkontrollsystems in Aussicht gestellt. Nach Angaben des Finanzministeriums und der Zentralbank soll der freie Handel von Währungen, der sich nach Angebot und Nachfrage richtet, noch diese Woche fallen.
Der Schritt ist ein Kurswechsel: Seit über einem Jahrzehnt werden in dem ölreichen und sozialistisch regierten Land die Umtauschkurse staatlich vorgegeben, was Venezuela einen blühenden Schwarzmarkt bescherte. Die Entscheidung soll Entspannung auf dem Devisenmarkt bringen.
Seit Monaten müssen die Venezolaner in langen Schlangen vor Supermärkten anstehen. Viele Produkte wie Mehl, Milch und Hygieneartikel sind knapp, da es zu wenig Devisen für den Import gibt. Experten erwarten, dass der Dollar im Freihandel zunächst zum hohen Schwarzmarktkurs von 180 Bolivar ins Rennen geht.
Auch nach der Änderung bleiben Restriktionen. Der offizielle Kurs von 6.30 Bolivar pro Dollar für Importe von Lebensmitteln und Medikamenten wird beibehalten. Auch dürfen die Venezolaner weiter nur etwa 3000 Dollar pro Jahr für Auslandsreisen und 300 Dollar für Online-Käufe tauschen. (kad/sda/dpa)