Wirtschaft
International

Erster Prozess gegen einen Händler der UBS im Libor-Skandal

Erster Prozess gegen einen Händler der UBS im Libor-Skandal

26.05.2015, 16:1426.05.2015, 16:32
Mehr «Wirtschaft»

In Grossbritannien muss sich seit Dienstag erstmals ein Banker wegen des Skandals um Manipulationen des internationalen Referenzzinssatzes Libor verantworten. Zum Auftakt des Prozesses warf Staatsanwalt Mukul Chawla dem 35-jährigen Händler Tom Hayes Geldgier vor.

Alle Banker seien auf hohe Gewinne aus, Hayes habe dabei jedoch «betrügerisch» gehandelt. Er habe alles in seiner Macht stehende unternommen, um den Libor zu manipulieren.

Der 35-jährige Händler Tom Hayes mit einer Unbekannten auf dem Weg zum Gericht. 
Der 35-jährige Händler Tom Hayes mit einer Unbekannten auf dem Weg zum Gericht. Bild: FACUNDO ARRIZABALAGA/EPA/KEYSTONE

Die Staatsanwaltschaft legt dem früheren Händler der UBS und der Citigroup in acht Anklagepunkten Verschwörung zum Betrug vor. Die britische Behörde gegen Finanzbetrug (SFO) sieht in Hayes den Kopf einer Gruppe von mehreren Händlern, die über Jahre hinweg den Libor manipuliert und sich bereichert haben soll.

Hayes soll falsche Angaben über die Höhe der von seiner Bank veranschlagten Zinssätze gemacht haben, um die Berechnung des Libor zu verfälschen. Hayes selbst plädiert auf nicht schuldig.

Der Libor ist der Zinssatz, zu dem sich Banken am Finanzplatz London untereinander Geld leihen. Er wird täglich von Banken festgelegt, von ihrer Höhe sind etwa Haus- und Konsumkredite sowie andere Finanzprodukte abhängig.

Der Manipulationsskandal war 2012 bekannt geworden. Mehrere Banken wie Barclays, UBS, RBS, Rabobank und die Deutsche Bank haben deshalb bereits hohe Strafzahlungen an die Behörden in den USA und in Grossbritannien geleistet. Dutzende Händler wurden entlassen, gut 20 angeklagt. (whr/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Mondelez wehrt sich gegen Kritik an Russland-Geschäft

Der US-Lebensmittelriese Mondelez, zu dem Marken wie Milka, Oreo und Tuc gehören, verteidigt sich gegen Kritik an seinen Geschäften in Russland. «Es gibt keine einfachen Entscheidungen, aber wie die meisten anderen globalen Lebensmittel- und Getränkeunternehmen stellen wir in diesen schwierigen Zeiten weiterhin Lebensmittel zur Verfügung», sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Mittwoch.

Zur Story