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Diese Firmen haben sich alle aus Russland zurückgezogen

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Diese Konzerne haben sich aus Russland zurückgezogen

25.05.2022, 16:4727.05.2022, 06:20
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Hardbass ist ein Dance-Musikstil aus St.Petersburg. Einige Songs geniessen auch hierzulande Beliebtheit, zum Beispiel «Bochka, Bass, Kolbaser», das bei keiner überdrehten Teenager-Party fehlen darf. «KGB», «Stalin» und «Send Nukes» (alle von DJ Blyatman) werden aktuell etwas kritischer betrachtet.

Zu den bekanntesten Songs des Genres gehört auch «Tri Poloski» von Davay. «Tri Poloski» bedeutet so viel wie «drei Streifen». Es ist eine Liebeserklärung an Adidas, der bevorzugten Marke der russischen Unterschicht.

Tri Poloski von Davay

Vor allem herumlungernde Jugendliche, sogenannte Gopniki, werden mit der Marke mit den drei Streifen assoziiert. Die Liebe zum deutschen Hersteller geht so weit, dass auch der Gang zum Altar im Sportdress kein Tabu mehr ist.

Gopnik mit Adidas-Jacke.
Gopnik mit Adidas-Jacke.bild: wikicommons

In Zukunft wird es für die Bewohner Russlands erheblich schwieriger, an die drei Streifen ihrer Begierde heranzukommen. Denn Adidas zieht sich aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine aus Russland zurück. Die Partnerschaft mit dem russischen Fussballverband wurde gekündigt und der Betrieb der eigenen Läden und des Onlinehandels wird bis auf Weiteres eingestellt.

Auch Konkurrent Nike stellt den Onlinehandel in Russland ein, diverse deutsche Autohersteller, amerikanische Fastfoodketten und sogar ein chinesischer Smartphonegigant liefern nicht mehr nach Russland – eine Übersicht (die leider nicht komplett sein kann):

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bild: watson.ch

IKEA: Hat sämtlichen Import und Export in Russland und Belarus pausiert.

Volkswagen: Hat Anfang März die Produktion an den Standorten Kaluga und Nischni Nowgorod gestoppt und Fahrzeug-Exporte nach Russland eingestellt.

Porsche: VW-Tochter Porsche hat ebenfalls Anfang März sämtliche Exporte nach Russland eingestellt.

Mercedes: Einen Tag vor VW stoppte auch Mercedes die Produktion in und den Export nach Russland.

Lenovo: Verkauft keine Computer, Notebooks und Server mehr in Russland.

HP: Wie Lenovo liefert auch HP keine Computer mehr nach Russland.

Apple: Apple betreibt keine Ladenfilialen in Russland. Der Verkauf der Geräte beschränkte sich auf Online-Bestellungen. Diese stornierte der Tech-Gigant nun in Russland.

Intel: Intel hat seine gesamte Geschäftstätigkeit in Russland storniert.

Carlsberg: Der dänische Bierbrauer stösst seine Ableger in Russland ab und zieht sich zurück.

BMW: Auch BMW stoppt die Produktion von Fahrzeugen in Russland und den Export.

Playmobil: Playmobil hat die Exporte seiner Spielzeuge nach Russland eingestellt.

Volvo: Liefert keine Autos mehr nach Russland.

Harley Davidson: Keine amerikanischen Kultmotorräder mehr für die gefürchtete russische Motorradgang «Nachtwölfe». Harley Davidson liefert nicht mehr nach Russland.

Putin und Nachtwölfe-Chef Saldostanow stossen zusammen an.
Putin und Nachtwölfe-Chef Saldostanow stossen zusammen an.bild: premier.gov.ru

Jaguar / Land Rover: Auch der britisch-indische Autoproduzent Jaguar Land Rover exportiert nicht mehr ins grösste Land der Welt.

Aston Martin: Liefert nicht mehr nach Russland.

MAN, das zusammen mit Scania zur Traton Group gehört, stoppt die Produktion und den Verkauf von Lastwagen und Bussen in Russland.

Airbus: Sendet keine Ersatzteile mehr an russische Airlines, prüft aber, ob das Angebot des Unterhaltsservice weiterhin aufrechterhalten werden kann.

Boeing: Liefert wie Airbus keine Ersatzteile mehr, stoppt aber auch den technischen Support und das Angebot von Unterhaltsarbeiten.

Sandvik: Der schwedische Ingenieur-Konzern hat sämtliche Tätigkeiten in Russland aufgegeben.

Airbnb: Setzt seine Geschäftstätigkeit in Russland und Belarus aus.

DELL: Computerhersteller Dell verkauft keine Geräte mehr in Russland.

Electrolux: Der schwedische Elektrogerätehersteller zieht sich aus Russland zurück.

Starbucks: Stösst sein Filialnetz ab und zieht sich aus Russland zurück.

Adidas: Schliesst in Russland sämtliche Läden und den Onlineshop.

British American Tobacco: Zieht sich komplett aus Russland zurück.

Canada Goose: Verkauft keine Güter mehr nach Russland.

Uniqlo: Roger Federers Kleidersponsor aus Japan hat einen veritablen U-Turn vollbracht und seine 50 Läden in Russland bis auf Weiteres geschlossen.

Nike: Hat die Verträge mit seinen Handelspartnern in Russland nicht verlängert und steht damit vor dem Rückzug.

American Express: Hat seine Geschäftstätigkeit in Russland eingestellt.

Visa: Wie American Express hat auch Visa seinen Betrieb in Russland eingestellt.

Zurich Insurance Group: Zurich verkauft sein Russlandgeschäft an elf Mitarbeiter, die mit einem neuen Firmennamen selbständig weitermachen.

Heineken: Auch Heineken stellt sämtliche Geschäftstätigkeit in Russland ein.

Pepsi & Coca Cola: Beide Softgetränkehersteller stellen Russland den Saft ab.

McDonald's, Burger King, Pizza Hut, KFC: Man kann es nicht anders formulieren, aber die «Crème de la Crème» der amerikanischen Fastfoodkultur will nicht mehr in Russland geschäften.

Netflix: Kann in Russland nicht mehr abonniert werden.

Sony & Nintendo, Microsoft: Wer in Russland eine Videospielkonsole erstehen will, wird Probleme kriegen. Sony, Nintendo und auch Microsoft liefern nicht mehr. Bei Sony und Microsoft umfasst die Palette der vorenthaltenen Waren diverse weitere Produkte.

The Walt Disney Company: Veröffentlicht keine Filme mehr in Russland. Der Rest der Geschäftstätigkeit werde überprüft, heisst es in einem Statement.

Amazon, Prime und Amazon Web Services: Päkli von Amazon wird es in Russland bis auf Weiteres keine mehr geben, ebenso werden der Streaming-Service Prime und die Server-Dienste nicht mehr erhältlich sein.

Ericsson: Zieht sich komplett aus Russland zurück.

Xiaomi: Stieg 2021 hinter Samsung zur führenden Smartphone-Marke mit einem Marktanteil von 30 Prozent in Russland auf. Trotzdem kehren die Chinesen Russland den Rücken, wie ukrainische und chinesische Tech-Portale berichten.

IBM: Stellt jegliche Business-Tätigkeit in Russland ein.

LG Electronics: Liefert keine Produkte mehr nach Russland.

Nokia: Stellt seine Aktivitäten in Russland ein.

FedEx, UPS & DHL: Liefern keine Pakete mehr nach Russland oder Belarus.

Hitachi: Unterbricht sämtliche Business-Kontakte mit Russland.

Siemens: Der deutsche Traditionskonzern zieht sich «in einem geordneten Prozess» nach 170 Jahren Geschäftstätigkeit aus Russland zurück.

Fiat, Jeep, Peugeot, Citroën und weitere: Sämtliche Fahrzeuge der Stellantis-Gruppe werden nicht mehr nach Russland geliefert.

Swatch, Omega, Longines und weitere: Sämtliche Uhrenmarken der Swatch-Gruppe werden nicht mehr nach Russland exportiert.

Generali: Der italienische Versicherungsgigant stellt seine Tätigkeiten in Russland ein.

Dr. Oetker: Der Nahrungsmittelhersteller aus Bielefeld liefert nicht mehr nach Russland.

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101 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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slash_
25.05.2022 17:08registriert Juni 2017
Spannend wäre ja, welche Unternehmen sich NICHT aus Russland zurückgezogen haben. Und ihre Begründung dazu - vor allem von Schweizer Unternehmen.
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Lil Buoy aka Yung Speedo
25.05.2022 16:59registriert März 2020
Und noch immer kein Unilever oder Nestlé in Sicht 🙄
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Migheleto
25.05.2022 17:17registriert November 2020
Würden Microsoft, Apple und alle Unternehmen ihre Soft und Hardware auf allen IT Geräten bis runter auf die Firmware deaktivieren/blockieren, wäre der Krieg für Russland vorbei.
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