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«Der 500-Euro-Schein ist ein Instrument für illegale Aktivitäten» – und wird darum abgeschafft

«Der 500-Euro-Schein ist ein Instrument für illegale Aktivitäten» – und wird darum abgeschafft

04.05.2016, 19:2905.05.2016, 06:12
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Europas Währungshüter wollen Kriminellen das Handwerk erschweren. Der 500-Euro-Schein wird schrittweise abgeschafft – bleibt aber gesetzliches Zahlungsmittel.

Das Ende des 500-Euro-Scheins ist besiegelt. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) entschied am Mittwoch, dass die Ausgabe der grössten Euro-Banknote «gegen Ende 2018» eingestellt wird, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.

Zu diesem Zeitpunkt sollen die überarbeiteten 100- und 200-Euro-Scheine eingeführt sein. Die sich im Umlauf befindenden 500er sollen aber gesetzliches Zahlungsmittel bleiben – die Geschäfte müssen sie also weiter akzeptieren – und unbegrenzt umtauschbar sein.

«Der 500-Euro-Schein wird, wie andere Stückelungen der Euro-Banknoten, immer seinen Wert behalten und kann für einen unbegrenzte Zeitraum bei den nationalen Banken des Eurosystems umgetauscht werden», erklärte die EZB. Die anderen Stücklungen vom 5- bis 200 Euro-Schein sollen erhalten bleiben.

Diese Noten können bald in einem Museum ausgestellt werden.
Diese Noten können bald in einem Museum ausgestellt werden.
Bild: EPA/VIENNA POLICE

Bislang sind etwa 600 Millionen 500er im Umlauf. Zum letzten Mal wurde die grösste Euro-Banknote 2014 produziert. Mit der schrittweisen Abschaffung des lilafarbenen Scheins sollen Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit eingedämmt werden.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte darauf hingewiesen, dass der 500er für kriminelle Zwecke genutzt werde: «Der 500-Euro-Schein ist ein Instrument für illegale Aktivitäten.» Die EU-Finanzminister hatten bei einem Treffen in Februar deutlich gemacht, dass sie von der EZB «angemessene Massnahmen» mit Blick auf den 500-Euro-Schein erwarten.

Ob mit einer Abschaffung der Banknote kriminelle Machenschaften eingedämmt werden können, ist allerdings umstritten. So argumentierte beispielsweise Schattenwirtschafts-Experte Friedrich Schneider von der Universität Linz, Geldwäsche laufe längst weit überwiegend bargeldlos über Scheinfirmen. Auch der Präsident der deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, hatte sich zuletzt skeptisch gezeigt. Im EZB-Rat reichte für die Entscheidung eine einfache Mehrheit.

Weltweit gehörte die 500-Euro-Note zu den Banknoten mit dem höchsten Wert. In den USA reicht die Skala nur bis 100 Dollar. Die Schweiz hingegen hat 1000-Franken-Noten und wird diese laut Schweizerischer Nationalbank auch beibehalten.

Carl-Ludwig Thiele, Vorstand der deutschen Bundesbank, begrüsste, dass sich der EZB-Rat klar zum Erhalt der 200- und der 100-Euro-Banknote bekannt habe. «Die zweite Banknotenserie wird zwar von derzeit sieben auf dann sechs Stückelungen reduziert, jedoch bedeutet der Ausgabestopp für die 500-Euro-Banknote keinen Einstieg in die Abschaffung des Bargeldes», sagte Thiele der Deutschen Presse-Agentur. Bargeld bleibe gesetzliches Zahlungsmittel und werde auch künftig eine wichtige Rolle einnehmen bei den täglichen Einkäufen und als Wertaufbewahrungsmittel. (jas/sda/dpa)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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koks
04.05.2016 20:03registriert August 2015
jedes jahr schieben firmen und superreiche 200 mia in steueroasen. und nein, das tun die nicht in 500-scheinen.
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The Destiny // Team Telegram
04.05.2016 19:44registriert Mai 2014
Hauptsache man kann das Bargeld in Salami rädli Taktik abschaffen.
Da Bargeld anonym ist, wird es illegal sein
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Sapere Aude
05.05.2016 01:06registriert April 2015
Würde man dieser Logik folgen wären Waffen schon lange verboten. Das Ziel ist klar, Abschaffen des Bargeldes zwecks totaler Kontrolle der Bürger. Kriminelle werden infach ein anderes Zahlungsmittel nehmen.
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