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Boeing mit Milliardenverlust – Grossraumjet 777X kommt noch später

Boeing mit Milliardenverlust – Grossraumjet 777X kommt noch später

27.04.2022, 15:51
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epa07440548 An undated handout photo made available by Boeing shows a computer-generated image (CGI) of a Boeing 777X - 9 in blue Boeing livery (issued 15 March 2019). EPA/BOEING / HANDOUT HANDOUT EDI ...
Der 777X.Bild: EPA/BOEING

Der Airbus-Rivale Boeing steckt weiter in der Krise. Zu Jahresbeginn fiel ein hoher Verlust an, zudem trüben neue Probleme den Geschäftsausblick. Das kommt bei Anlegern nicht gut an.

Die Folgen des Ukraine-Kriegs und hauseigene Probleme haben den US-Flugzeughersteller Boeing im ersten Quartal überraschend tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Verlust von über 1.2 Milliarden US-Dollar nach einem Minus von 561 Millionen ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Mittwoch in Chicago mitteilte. Der Umsatz fiel um acht Prozent auf knapp 14 Milliarden Dollar

Auslieferung von 777X verschiebt sich weiter

Zudem verschiebt Boeing die Auslieferung seines modernisierten Grossraumjets 777X ein weiteres Mal: Wegen Problemen bei der Zertifizierung werde das erste Exemplar der Langversion 777-9 erst im Jahr 2025 ausgeliefert.

Erst vor gut einem Jahr hatte Boeing die Auslieferung auf spät im Jahr 2023 verschoben und deshalb eine Milliardenbelastung verbucht. Die erneute Verzögerung werde ab dem zweiten Quartal mit Mehrkosten von insgesamt 1.5 Milliarden Dollar zu Buche schlagen, hiess es nun.

Für das erste Quartal hatten Analysten im Schnitt mit einem deutlich geringeren Verlust gerechnet. Allerdings musste Boeing infolge des Ukraine-Kriegs und Mehrkosten für die neue US-Präsidentenmaschine Air Force One hohe Belastungen schultern.

Zudem ächzt Boeing weiter unter Problemen beim Langstreckenjet 787 «Dreamliner» und Schwierigkeiten bei der neuen US-Präsidentenmaschine Air Force One. Dennoch hatten Experten mit einem deutlich geringeren Verlust gerechnet. Die Aktie fiel vorbörslich um über drei Prozent.

Fortschritte beim «Dreamliner»-Jet

Calhoun betonte, dass Boeing beim krisengeschüttelten «Dreamliner»-Jet Fortschritte mache. Der Problemflieger kann wegen hartnäckiger Fertigungsmängel seit Monaten nicht wie geplant ausgeliefert werden, was bereits zu Produktionsdrosselungen und teuren Entschädigungszahlungen an Kunden führte.

Laut Vorstandschef Calhoun hat Boeing nun einen Plan zur Behebung der Probleme bei der US-Flugaufsicht FAA eingereicht. Er machte jedoch keine Angaben dazu, wann die Auslieferungen wieder aufgenommen werden könnten. (aeg/sda/awp/dpa)

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