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Was genau ist ein ETF, welche Vor- und Nachteile gibt es und wie du in ETFs investieren kannst.
Er ist eines der beliebtesten Finanzprodukte, der Exchange Trade Fund (ETF). Gemäss Schätzungen gab es 2020 über 6,500 ETFs mit einem globalen Gesamtbestand von über 7,6 Billionen US Dollar. Damit ist der ETF weiterhin sehr beliebt – kaum ein anderes Finanzprodukt konnte in den letzten 20 Jahren so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Das Rezept? Einfach, transparent und vor allem kostengünstig.
Grund genug ETFs genauer unter die Lupe zu nehmen – hier ein paar Fakten rund um das beliebte Finanzvehikel.
ETFs sind Fonds, die an der Börse gehandelt werden und in der Regel die Wertentwicklung eines Index, wie z.B. den MSCI World abbilden.
Anders gesagt – ein Investmentvehikel, das (Spezialfälle ausgenommen) drei Sachen gleichzeitig macht:
ETFs vereinen die positiven Eigenschaften von klassischen Anlagefonds und Wertpapieren, unterliegen aber – wie andere Wertpapiere auch – Markt und Währungsrisiken.
Mittlerweile gibt es ganz viele unterschiedliche ETFs und es kommen immer neue hinzu, sie unterscheiden sich thematisch, geographisch, nachhaltig etc. je nach dem Index, welchen sie abbilden, aber auch in der Machart wie sie den Index abbilden und wie mit der Dividende verfahren wird, z.B.:
Weiter gibt es physische und synthetische ETFs und es kommen auch immer neue Formen hinzu wie Aktive ETFs, thematische ETFs und SmartBeta ETFs.
Die grössten globalen ETF-Provider sind iShares (Blackrock), Vanguard, StateStreet, in Europa gibt es weitere Anbieter. ETFs werden wie Aktien an der Börse gehandelt. Zum Kauf und Verkauf benötigst du ein Depot, entweder bei einem Online-Broker oder bei einer Bank, oder du nutzt einen Robo-Advisor.
Für den Start und langfristigen Erfolg beim Investieren haben sich diese Grundregeln bewährt:
Was du bei der Wahl deines ETF beachten solltest:
Zur Auswahl kannst du eine Reihe von Kriterien heranziehen, z.B.:
Verschiedene Plattformen bieten eine Reihe von Vergleichsmöglichkeiten und Suchfunktionen für den ETF-Dschungel an. In der Schweiz ist eine breite Palette von ETFs zum Vertrieb zugelassen, eine Übersicht und Vergleichsdaten bieten z.B. Swiss Fund Data oder der Fonds & ETF Guide von Cash.
ETFs berechnen eine laufende jährliche Produktgebühr – meistens sehr gering (ca. 0,2 - 0,6%). Zusätzlich kommen aber noch je nach Online-Broker oder Bank allfällige Kosten für dein Depot und Transaktionskosten für den Kauf/Verkauf (Courtage) hinzu, sowie Steuern. Ein Vergleich – vor allem bei kleineren Summen – lohnt sich.
Für den Vergleich gibt es verschiede Vergleichsrechner – am besten mehrere ausprobieren – Beispiele: Moneyland.ch, Online Broker Vergleich, Kalkulator für ETFs mit verschiedenen CH-Brokern.
ETFs sind sehr beliebt. Mit zunehmendem Erfolg nimmt aber auch die Kritik zu, z.B. dass diese Instrumente die Stabilität des Finanzsystems gefährden, wegen der passiven Strategie alles träge machen oder zu künstlich verursachten Aufwertungen und Abwertungen führen können. Für alle, die das näher interessiert, ein Detailartikel dazu hier. Tatsache ist, dass ETFs Anlegen zu günstigen Konditionen für viele Kleinanleger möglich machen. Alles nur Hype oder hat der ETF wirklich eine Zukunft? Was meint ihr?
Video: watson/Emily Engkent, Lea Bloch
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