Wirtschaft
Medien

Ex Libris schliesst drei Viertel aller Filialen – 114 Angestellte verlieren den Job

Ex Libris schliesst drei Viertel aller Filialen – 114 Angestellte verlieren den Job

10.01.2018, 13:3310.01.2018, 17:15
Mehr «Wirtschaft»
ARCHIV --- ZU DEN UMSATZZAHLEN VON EX LIBRIS STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILD ZUR VERFUEGUNG --- Das Ex Libris Geschaeft an der Zuercher Bahnhofstrasse, aufgenommen am Dienstag, 5. Februar 2013. Ex Li ...
Bild: KEYSTONE

Die Migrostochter Ex Libris baut jede dritte Stelle ab und schliesst drei Viertel aller Filialen. Die Medienhändlerin reagiert damit auf den Strukturwandel in der Branche. Künftig will Ex Libris eine Online-Händlerin mit dem Fokus auf Büchern sein.

Ex Libris beschäftigt heute rund 330 Personen und betreibt 57 Filialen. In einem Jahr werden es noch 215 Arbeitsplätze und 14 Filialen sein, wie die Migros am Mittwoch mitteilte. Gemäss Mitteilung hat Ex Libris gemeinsam mit dem Kaufmännischen Verband und der Personalkommission einen Sozialplan mit flankierenden Massnahmen erarbeitet. Ex Libris versuche zudem auch, den betroffenen Angestellten innerhalb und ausserhalb der Migros-Gruppe eine Stelle zu vermitteln.

Die Migros begründet die drastische Massnahme mit dem Strukturwandel in der Branche. So spüre auch Ex Libris den Preiszerfall durch die Frankenstärke und den aggressiven Preiskampf der internationalen Online-Konkurrenz, heisst es in der Mitteilung. Das trifft insbesondere den stationären Handel. Für das Geschäftsjahr 2017 meldet Ex Libris für die Filialen einen erneuten Umsatzeinbruch um 15 Prozent. Der Online-Shop von Ex Libris dagegen hat die Verkäufe um 8 Prozent steigern können.

Aufgrund dieser anhaltenden Umwälzung hat Ex Libris bereits in den letzten Jahren den stationären Handel zurück- und den Onlineshop hochgefahren. Seit 2010 hat die Medienhändlerin bereits 60 Filialen geschlossen. Der Online-Shop macht heute bereits über die Hälfte des Gesamtumsatzes aus.

Mehrkanal-Strategie bleibt

Die bis jetzt eingeleiteten Massnahmen reichen laut Migros jedoch nicht aus. Das gut laufende Online-Geschäft habe die Einbussen im stationären Geschäft nicht kompensieren können, heisst es in der Mitteilung. Mit dem Abbau des grössten Teils des Filialnetzes solle Ex Libris auf ein gesundes Fundament gestellt werden.

Künftig will sich das Unternehmen auf den Online-Handel konzentrieren. An 14 Filialen und damit an der so genannte Omni-Channel Strategie hält Ex Libris jedoch fest, um als Marke in der Öffentlichkeit weiterhin präsent zu bleiben und vor allem nach wie vor Anlaufstellen für die Kundschaft zu haben.

Bei den Produkten will sich Ex Libris wieder verstärkt als Buchhändlerin präsentieren. Im Gegensatz zu Filmen, Musik und Spiele wächst nämlich laut Ex Libris der Absatz von Büchern wieder. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
33 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
coheed
10.01.2018 14:03registriert November 2017
Wenn es so weitergeht, werden sich die Schweizer wünschen, sie hätten JA gestimmt zum bedingungslosen Grundeinkommen. Immer weniger Arbeitsplätze und immer mehr Automatisierung und Digitalisierung. Das kann ja irgendwann nicht mehr aufgehen...
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Posersalami
10.01.2018 15:58registriert September 2016
"So spüre auch Ex Libris den Preiszerfall durch die Frankenstärke und den aggressiven Preiskampf"

Das ist jetzt aber eine unglaublich billige Ausrede. Man hat es halt einfach verpennt, das Angebot an die Nachfrage anzupassen und vor allem den Läden einen Mehrwert zu geben.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
R4ZKO
10.01.2018 14:53registriert August 2015
Ich war selbst längere Zeit im Detailhandel tätig; die Digitalisierung fordert (leider/zwangsläufig) überall ihren Tribut...
Von Direktbetroffenen weiss ich, dass vorallem viele weibliche Mitarbeitende auf Teilzeitbasis angestellt sind, welche oft „Ü50“ sind und somit wohl die Frühpensionierung nun nicht umgehen können. Zum Glück hat Ex Libris einen Sozialplan in petto; ob dieser wirklich ‚greift‘ wird sich allerdings zeigen müssen...

Klar hat auch meiner Meinung nach Ex Libris den Trend des ‚Einkaufserlebnis‘ teilweise verschlafen...trotzdem krass was nun beschlossen wurde!
Stay Positive!
00
Melden
Zum Kommentar
33
Konsumentenstimmung weiter auf tiefem Niveau – steigt aber leicht an

Die Konsumentenstimmung in der Schweiz blieb auch im November eingetrübt. Der vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) monatlich erhobene Index der Konsumentenstimmung stagnierte im Vergleich zum Vormonat bei -37 Punkten.

Zur Story