Schwindende Inserateeinnahmen haben die Umsätze des Medienkonzerns Tamedia in der ersten Jahreshälfte nach unten gedrückt. Auch die Erlöse aus dem stark an Bedeutung gewinnenden Digitalgeschäft haben die Einbussen nicht wieder wettmachen können.
Insgesamt erzielte der Tamedia-Konzern von Januar bis Juni einen Umsatz von 530.7 Millionen Franken. Im Vergleich zur ersten Hälfte des Vorjahres entspricht dies einem Rückgang um 3.8 Prozent. Der Betriebsgewinn (EBIT) ist um 5.2 Prozent auf 72.4 Millionen Franken zurückgegangen.
Unter dem Strich blieben mit 71.6 Millionen Franken zwar über 20 Prozent mehr übrig als vor Jahresfrist. Diese Gewinnzunahme ist aber insbesondere auf Gewinne aus dem Verkauf der Beteiligung am Westschweizer Kioskbetreiber Naville und des «Winterthurer Stadtanzeigers»zurückzuführen, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht.
Tamedia wies im am Donnerstag veröffentlichten Halbjahresbericht erstmals Umsatz und Gewinn der digitalen Medienangebote wie beispielsweise den Webseiten von «20 Minuten» und «Tages-Anzeiger» zusammen mit den Printtiteln aus. Im Geschäftsfeld Digital erscheinen neu dagegen ausschliesslich die Zahlen des kommerziellen Digitalgeschäfts, zu dem neben zahlreichen anderen Angeboten das Immobilienportal Homegate, das Internetfernsehen Zattoo oder der Billettverkäufer Starticket gehören.
Die Sparte Publizistik National mit den Gratiszeitungen und deren Newsplattformen, den Zeitschriften und den Wochenzeitungen hat dabei im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von 5.8 Prozent auf 186.6 Millionen Franken verzeichnet. Das Minus sei im Wesentlichen auf den rückläufigen Werbemarkt für Zeitschriften und die Sonntagspresse zurückzuführen, schrieb Tamedia dazu.
Leicht rückläufig war denn auch das Betriebsergebnis der Sparte: Es sank um 6.2 Prozent auf 33.3 Millionen Franken.
Bei der am Umsatz gemessen grössten Sparte Publizistik Regional, zu der alle Abonnements-Tageszeitungen sowie deren Internetauftritte zählen, verzeichnete Tamedia aufgrund des Rückgangs des Inseratevolumens einen Umsatzrückgang um 7.3 Prozent auf 262.9 Millionen Franken. Beim Spartenergebnis musste Tamedia gar ein Minus von 12.8 Prozent auf 23.8 Millionen Franken hinnehmen.
Das Digitalgeschäft konnte die Umsatzeinbussen des traditionellen Medienangebots selbst mit einem Erlösplus von 8.9 Prozent auf 107.8 Millionen Franken nicht wettmachen. Die Onlineangebote von Tamedia wachsen indes nicht nur, sie erweisen sich auch als immer profitabler. So stieg der Gewinn der Sparte Digital in der ersten Jahreshälfte um über einen Viertel auf 21.2 Millionen Franken. (wst/sda)