Der neue Manor-Chef Roland Armbruster will den Mode-Bereich stärker vorwärtstreiben und damit die Profitabilität von Manor steigern. Dafür baut das Unternehmen Verkaufsflächen um und stärkt die Eigenmarken.
Mit verschiedenen Massnahmen will Armbruster die Profitabilität des Unternehmens verbessern. Manor sei zwar «ein gesundes Unternehmen» und «leicht profitabel», mit gewissen Änderungen könne man das Ergebnis aber noch deutlich steigern, erklärt Armbruster in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».
Eine Strategie ist die Stärkung des Bekleidungsgeschäfts. «Heute machen wir etwas mehr als die Hälfte unseres Umsatzes mit Mode, Lingerie und Accessoires. Dieser Anteil soll steigen», so Armbruster. Dafür baut Manor laut dem Firmenchef etwa 7 Prozent der Gesamtfläche um - oder 20'000 Quadratmeter. Es handle sich um «eine beträchtliche Investition», sagte er.
Unter anderem sollen die Eigenmarken gestärkt werden. Hinzu kommt eine Veränderung der Kooperationsformen mit den Herstellern. In der Vergangenheit sei bei Manor hauptsächlich das Grosshandelsmodell zum Einsatz gekommen, bei dem Manor im Grosshandel Waren gekauft hat, um sie danach an die Endkunden weiterzuverkaufen. «Nun möchten wir verstärkt auf das Konsignationsmodell umstellen», so Armbruster.
Das heisst, dass die Marken Manor ihre Ware zur Verfügung stellen und nicht verkaufte Produkte am Ende der Saison zurücknehmen. «Wenn wir die Waren nicht kaufen müssen, bindet das weniger Kapital.» Ausserdem wüssten die Marken selbst «viel genauer, welche Stücke sich wo auf der Welt wie gut verkaufen».
Ausbauen will Armbruster aber nicht nur das Modesortiment, sondern auch den Bereich Beauty und Parfums. Ausserdem sollen im Food-Segment Produkte vermehrt vor Ort frisch hergestellt werden, wie er sagt. Und er Online-Bereich, der heute einen «einstelligen Prozentbereich» des Umsatzes generiere, soll wachsen. «Wichtiger als Wachstum um jeden Preis ist mir aber, dass wir auch in diesem Bereich profitabel werden.» Dies strebt er in den nächsten anderthalb Jahren an.
Die meisten der 59 Warenhäuser von Manor sind laut Armbruster profitabel. Diejenigen, die es nicht seien, nimmt man unter die Lupe. «Oft sind die Beiträge an die Kosten der Zentrale ein Problem», so Armbruster.
Wie bereits vor einer Woche angekündigt, baut Manor darum in der Zentrale in Basel bis Ende des kommenden Jahres 80 Stellen oder 10 Prozent der Belegschaft ab. «Die Konzernzentrale war im Verhältnis zum Unternehmen immer noch relativ gross, und die IT Systeme waren nicht mehr zeitgemäss», begründet Armbruster diesen Schritt. Mit Digitalisierung könne man Prozesse «agiler und effizienter organisieren».
Derweil ist Manor nach dem Wegzug von der Zürcher Bahnhofstrasse nach wie vor auf der Suche nach einem geeigneten Standort in der Stadt mit mindestens 10'000 Quadratmetern Fläche. «Die Zürcher Innenstadt bleibt ein Wunschstandort.»
(yam/sda/awp)