Die Präsenz der Fluggesellschaft Swiss am Flughafen Genf steht auf dem Prüfstand. Der Lufthansa-Mutterkonzern überprüft, ob Genf in Zukunft nicht besser von der österreichischen Billigtochter Eurowings Europe bedient werden sollte.
Ein möglicher Einsatz von Eurowings in Genf werde innerhalb der Lufthansa-Gruppe evaluiert, bestätigte Swiss-Sprecherin Sonja Ptassek gegenüber der Nachrichtenagentur sda einen Bericht der «SonntagsZeitung». Swiss sei aber sehr zuversichtlich dass sie mit dem jetzigen Setup in Genf gut aufgestellt sei.
Swiss wolle an Genf-Cointrin festhalten und ihr Bekenntnis zum Standort Genf sowie zur ganzen Romandie weiter stärken. Eine Entscheidung der Lufthansa werde frühestens in den nächsten zwei bis drei Jahren fallen.
Die «SonntagsZeitung» hatte unter Berufung auf ein Schreiben an die Genfer Swiss-Mitarbeiter berichtet, Eurowings habe von der Lufthansa den Auftrag erhalten, ein entsprechendes Business-Szenario zu entwickeln. Grund sei, dass die Swiss das Ziel, auf der Kurzstrecke rentabel zu sein, trotz umfangreicher Bemühungen nicht erreicht habe. Parallel zu Eurowings solle die Swiss beweisen, dass es ihr doch noch gelinge, in Genf profitabel zu wirtschaften.
Laut der Swiss-Sprecherin verspricht sich die Airline positive Auswirkungen durch die Straffung des Destinationsnetzes und durch den Einsatz der spritsparenden neuen Bombardier-Jets. Eine grundlegende Veränderung des Geschäftsmodells in Genf sei aber nicht geplant.
Die Swiss wollte in Genf planmässig Ende 2016/Anfang 2017 schwarze Zahlen schreiben. Die Pläne mussten jedoch um ein Jahr nach hinten verschoben werden. In Genf bekommt die Swiss insbesondere die Konkurrenz durch den Billiganbieter Easyjet zu spüren. (sda)