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Suva verhindert Versicherungsbetrug von 12,6 Mio. Franken

Suva verhindert Versicherungsbetrug von 12,6 Mio. Franken

20.09.2021, 09:0020.09.2021, 08:40
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Das Suva Logo am Dienstag, 19. August 2003, in Zuerich. (KEYSTONE/Steffen Schmidt)
Bild: KEYSTONE

Die Suva hat im vergangenen Jahr über 2200 Verdachtsfälle untersucht und dabei ungerechtfertigte Zahlungen von 12.6 Millionen Franken verhindert. Die Covid-Pandemie erschwerte der Versicherung die Arbeit.

Von den rund 222'000 Fällen, bei denen 2020 ein Taggeld ausbezahlt wurde, untersuchte die Suva 2236 Verdachtsfälle, wie sie am Montag mitteilte. Das sind knapp ein Viertel mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der abgeschlossenen Fälle mit bestätigtem Verdacht sank von 520 auf 478 Fälle. Der durchschnittlich eingesparte Betrag pro Fall betrug 26'360 Franken gegenüber 34'7000 Franken 2019.

Der Grund für den Rückgang liege in den erschwerten Rahmenbedingungen durch die Covid-Pandemie, wodurch Abklärungen teilweise schwieriger oder unmöglich waren, hiess es in der Mitteilung.

Der Trend zu neuen Betrugsmustern hingegen bleibt bestehen. Noch vor wenigen Jahren dominierte laut Suva vor allem das Bild des klassischen Versicherungsbetrügers. Das heisst, eine Einzelperson bezieht durch falsche oder fehlende Angaben Geldleistungen wie Taggelder oder Renten, die ihr nicht zustehen.

Mittlerweile erfolge der Missbrauch zunehmend vielfältiger, so die Suva. So komme es etwa vereinzelt auch bei Ärztinnen und Ärzten sowie Spitälern vor, dass sie fiktive oder falsche Stunden und Leistungen abrechnen. Die Suva nennt einen Fall von einem Arzt, der täglich mehr als 24 Arbeitsstunden abrechnete und Rechnungen ausstellte, als er in den Ferien war.

Das schade nicht nur den Prämienzahlenden, sondern dem ganzen Gesundheitssystem, hiess es. Eine überwiegende Mehrheit rechne jedoch korrekt ab. Seit der Einführung der Missbrauchsbekämpfung im Jahr 2007 konnten über 194 Millionen Franken an ungerechtfertigten Zahlungen verhindert werden. (aeg/sda)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Liebu
20.09.2021 11:46registriert Oktober 2020
Die Suva nennt einen Fall von einem Arzt, der täglich mehr als 24 Arbeitsstunden abrechnete und Rechnungen ausstellte, als er in den Ferien war.

Das geht schon. Den ganzen Tag arbeiten sind 24h und wenn er noch über Mittag gearbeitet hat ergibt das 25h. Die Nacht noch gar nicht mitgerechnet. 😉😁
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DRIVER I
20.09.2021 13:33registriert August 2020
Die Dunkelziffer und diejenige der IV möchte keiner wissen, da versickern Unmengen an Geld im Nirgendwo. In der Schweiz wegen Rückenproblemen IV und im Kosovo den ganzen Tag Zementsäcke schleppen.
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Fairness
20.09.2021 11:48registriert Dezember 2018
Aerzte geben mir langsam echt zu denken. Interessant sind nur Privatpatienten und abkassieren. Ob Operation erfolgreich, korrekt oder verpfuscht, ist dem Grossteil komplett egal.
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