Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé sieht sich in Frankreich schweren Vorwürfen ausgesetzt und muss vom 26. bis 28. Mai vor Gericht.
Über Jahre soll das Unternehmen hunderttausende Kubikmeter Abfall illegal entsorgt haben. Die Kläger sehen dadurch die örtliche Natur massiv bedroht, wie 20 Minuten berichtet.
Die Organisation AC (Anti-Corruption) hat eine Anklageschrift verfasst, die Nestlé vorwirft, zwischen 2021 und 2024 an verschiedenen Standorten insgesamt mehr als 750'000 Kubikmeter Abfall illegal entsorgt zu haben.
Zum Vergleich: Dies entspricht dem Volumen von über 100'000 Baumulden oder 300 olympischen Schwimmbecken.
Konkret sollen sich die illegalen Deponien an verschiedenen Orten in den Vogesen befinden. Nestlé soll vor allem Pet-Flaschen, Glas und Polymere entsorgt haben, aber auch Autowracks und Sperrmüll.
Dabei soll es zu einer schweren Mikroplastik-Belastung des Grundwassers gekommen sein. Die Anklageschrift spricht von Konzentrationen, die «jegliches aquatisches Leben unmöglich machen und sich schädlich auf Gesundheit, Flora und Fauna auswirken». Auch für die Bevölkerung soll eine schwere Gesundheitsgefährdung bestehen.
Die Deponien sollen sich in Contrexéville, They-sous-Monfort, Saint-Ouen-Lès-Parey und Crainvilliers befinden, wie die Journalisten Alexander Abdelilah und Robert Schmidt vom Kollektiv «We Report» aufdeckten.
Der Schweizer Konzern streitet ab, von 2021 bis 2024 Abfall illegal entsorgt zu haben. Nestlé verweist darauf, dass eine Untersuchung von Deponien laufe, die aus der Zeit stammten, bevor das Unternehmen Eigentümerin des Geländes wurde.
(rbu)
Wenn dem wirklich so ist, braucht es Strafen, welche auch solch einem Milliarden Unternehmen weh tun.