Steuerflucht
21.02.2014, 16:4321.02.2014, 18:11
Bild: KEYSTONE
42 Prozent der US-amerikanischen Steuerflüchtlinge hielten ihr Geld auf Schweizer Bankkonten versteckt.
Dies zeigt eine
Studie über die erste US-Teilamnestie, die der Rechnungshof der
amerikanischen Regierung ausgewertet hat.
Durchgeführt wurde die Untersuchung im Auftrag der ständigen Untersuchungskommission des Senats:
- 5427 der 12'900 analysierten Konten von US-Steuerflüchtlingen lagen auf Schweizer Banken.
- 1058 oder 8 Prozent der Konten fanden sich bei britischen Banken und je 4 Prozent bei kanadischen, französischen, israelischen und deutschen Finanzinstituten.
Ausgewertet wurde die erste Teilamnestie aus dem Jahr 2009, die den Steuersündern eine reduzierte Busse anbot und sie vor einer Haftstrafe bewahrte.
- In allen drei Amnestieprogrammen seither haben sich über 40'000 Steuerflüchtlinge aus den USA angezeigt.
- Die USA verbuchten auf diese Weise mehr als 5,5 Milliarden Dollar (rund 4,9 Milliarden Franken) Einnahmen.
Finanzkräftige Bundesstaaten im Fokus
Dass die Schweiz an der Spitze steht, dürfte wenig überraschen, hatten die US-amerikanischen Behörden doch nach dem Auffliegen der illegalen, aktiven Beihilfe der UBS zum Steuerbetrug alle Schweizer Banken und ihre Kunden aufs Korn genommen.
- Zum ersten Mal zeigt sich nun, dass mehr als die Hälfte dieser Kunden aus den Bundesstaaten Kalifornien, New York und Florida kommen. Kalifornien steht mit 24 Prozent an der Spitze, gefolgt von New York (18 Prozent) und Florida (10 Prozent).
Erst am Mittwoch war eine ähnliche Studie zu französischen Steuersündern publiziert worden:
- Demnach haben rund 80 Prozent der französischen Steuerflüchtlinge Bankkonten in der Schweiz gehabt.
- Aus den Selbstanzeigen der vergangenen acht Monate flossen Frankreichs Fiskus bisher 230 Millionen Euro (rund 280 Millionen Franken) zu.
- 76 Prozent der insgesamt 15'813 eingegangenen Selbstanzeigen seit Juni 2013 kamen von Steuersündern, die eines oder mehrere Bankkonten im Ausland geerbt hatten.
- Bei etwa jedem zehnten Fall handle es sich um eine Summe unter 100'000 Euro (122'000 Franken).
Die Zahlen wurden am Freitag auf Tagesanzeiger.ch/Newsnet publik gemacht und liegen der Nachrichtenagentur sda vor. (sza)
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