Die Aufnahmen sind beängstigend, welche die Passagiere eines United-Flugs ab Denver filmten: Ein Triebwerk ohne Hülle, das Funken sprüht. Der Vorfall ereignete sich am Wochenende. Teile des Triebwerks explodierten und fielen auf bewohnte Gebiete nahe der Hauptstadt Colorados.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat in der Folge Konsequenzen angekündigt. Maschinen des gleichen Flugzeug-Typs - es war eine Boeing 777 -, welche mit bestimmten Triebwerken von «Pratt & Whitney» ausgestattet sind, sollen verstärkt und sofort überprüft werden. Mehrere Airlines haben daraufhin das Grounding ihrer 777-Flotte angekündigt.
Auch die Swiss verfügt über ein Dutzend «Triple Seven» Maschinen des US-Flugzeugherstellers Boeing. Doch Konsequenzen haben die Notfallrichtlinien aus den USA vorerst keine für die Lufthansa-Tochter, wie eine Sprecherin auf Anfrage von CH Media sagt: «Unsere Boeing 777 Flugzeuge sind mit dem Triebwerkstyp GE90 von General Electric ausgestattet, die sich in der Technologie zu den von United Airlines betriebenen Pratt & Whitney Triebwerken komplett unterscheiden.»
Wie bei allen Vorfällen in der Aviatik werde man die entsprechenden Untersuchungen aber genau verfolgen.
Drei ihrer 777-Flugzeuge hat die Swiss im Zuge der Corona-Pandemie übrigens zu reinen Frachtflugzeugen umfunktioniert. Dafür hat sie zahlreiche Sitzreihen aus der Kabine entfernt.
Angesichts der 747 in Maastricht (ebenfalls Pratt aber anderes Model) und des tödlichen Zwischenfalls in 2018 mit einer 777 stellt sich schon die Frage was mit den Triebwerken von Pratt los ist. Erneut kein guter Look für Boeing, vor kurzem hatte man ja auch Probleme mit den RR-Triebwerken der 787.