Normalerweise würde dieser Tage an Schweizer Flughäfen Hochbetrieb herrschen. Doch der Flugbetrieb kommt weltweit nur sehr langsam in die Gänge. Zu gross scheint die Angst bei den Ferienhungrigen, sich während der Reise anzustecken oder im Ausland wegen plötzlicher Grenzschliessungen festzustecken.
Umso mehr ist die Reise-Industrie bemüht, ihren Kunden ein möglichst sorgenfreies Reiseerlebnis zu ermöglichen. Der Flughafen Zürich reagierte rasch und installierte zahlreiche Desinfektionsspender, Selecta-Automaten mit Gesichtsmasken und lancierte zuletzt einen neuen Putzroboter.
Nun investiert der Flughafen in eine längerfristige Massnahme: In den kommenden Wochen werden die meistbenutzten Rolltreppen mit einem System ausgerüstet, das die Handläufe mit Hilfe ultravioletten Lichts (UV) desinfiziert. In einem ersten Schritt kommen 16 der rund 100 Rolltreppen in Zürich-Kloten zum Zug. Noch ist von einem Test die Rede, doch langfristig sollen alle die neue Reinigungstechnologie aufweisen, sagt die Sprecherin. Dabei handelt es sich um Hochdruck-Lampen mit ultraviolettem Licht, die Viren und Bakterien entgegenwirken.
Da UV-Strahlung für Haut und Augen schädlich ist, sind die Geräte inwendig angebracht und desinfizieren die Handläufe, bevor sie wieder an die Oberfläche kommen, wo sie von den rund 86000 Passagieren, die zu normalen Zeiten täglich am Flughafen verkehren, angefasst werden. Pro Rolltreppe kostet die Installation einen mittleren, vierstelligen Betrag, sagt die Sprecherin.
Der Basler Euroairport hat die UV-Technologie laut einer Sprecherin geprüft, sich aber dagegen entschieden, da die manuelle Reinigung umfassender sei. Der Flughafen Genf zieht das System für seine 59 Rolltreppen hingegen in Erwägung, wie ein Sprecher auf Anfrage sagt. Das UV-Licht sei auch ein Thema für die Desinfizierung der Plastikbehälter bei der Sicherheitskontrolle, da es nicht möglich sei, diese nach jeder Benutzung von Hand zu reinigen. Das Zürcher Shoppingcenter Glatt prüft das System ebenso.
Anbieter von UV-Technologie weisen darauf hin, dass Covid-19 vergleichbare Strukturen wie Sars oder andere Coronaviren aufweist. Deshalb könne man mit grösster Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die UV-Strahlung, die in Spitälern sei längerem verwendet wird, auch bei diesem Virus wirke. Unabhängige, wissenschaftliche Studien dazu sind hingegen noch Mangelware.
Klar ist, dass sich mit der Angst vor dem Virus für manche Firmen neue Chancen ergeben. «Wir erhalten ständig Angebote für neue Reinigungstechnologien», sagt der Chef eines bekannten Detailhändlers. «Die wittern nun natürlich das grosse Geschäft.»
Eine davon ist der Liftbauer Schindler aus Ebikon LU. Erst kürzlich lancierte die Firma eine ganze Reihe von neuen Systemen unter dem Titel «Clean Mobility Solutions». Dazu gehören auch die UV-Lampen für die Rolltreppen, wie sie am Flughafen Zürich bald installiert werden. An den deutschen Bahnhöfen Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf, Berlin und Dresden seien sie bereits im Einsatz, sagt eine Sprecherin.
Die SBB geben sich hingegen zurückhaltend und verweisen auf das aktuelle Schutzkonzept im öffentlichen Verkehr, welches das Reisen sicher mache. Man habe die Reinigung der Fahrzeuge und Bahnhöfe massiv verstärkt, speziell Stellen, mit denen Kunden direkt in Berührung kommen. Dazu gehörten auch die Handläufe der rund 310 Rolltreppen in Schweizer Bahnhöfen. Die UV-Technologie sei deshalb aktuell kein Thema, sagt ein SBB-Sprecher.
Damit sich die Pendler weiterhin regelmässig die Hände waschen können, sei die Benützung WC-Center in den grösseren Bahnhöfen bis auf weiteres gratis. Zudem bleiben die zusätzlich installierten Desinfektionsspender ebenfalls stehen. Man orientiere sich an den Angaben des Bundes. Sollte dieser die Strategie ändern, würden auch die SBB ihr Schutzkonzept anpassen.
(aargauerzeitung.ch)
Okey. Ich war gerade Ende Juni in Griechenland und dort gibt's am Eingang von grösseren Supermärkten sog. "Health-Points" mit gratis Desinfektionsmittel, Masken und Handschuhen. Die Kunden können sich bedienen wenn sie das gerne möchten.
Geht natürlich in der CH nicht, denn:
1.) würden die Masken wohl gehamstert und
2.) wenn man Geld verdienen kann, warum denn nicht?
Der meisten Menschen Angst ist wohl eher das Zweite; Ersteres wird dem individuellen Trieb klar untergeordnet.