Könnte es früher Leben auf unserem Nachbarplaneten Mars gegeben haben? Ein Fund des Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) lässt die Astronomen auf neue Hinweise hoffen: Die Sonde hat erstmals Glasablagerungen auf dem roten Planeten nachgewiesen, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA mitteilte.
Das Glas in mehreren Kratern sei durch die Hitze beim Einschlag kosmischer Brocken entstanden. Der Orbiter, der den Mars seit 2006 umrundet, vermass Lichtreflexionen der Oberfläche.
Die Forscher hoffen nun, dass in dem Glas Hinweise auf früheres Leben auf dem Mars konserviert sein könnten. Künftige Missionen könnten die Krater genauer ins Visier nehmen, hiess es.
Wissenschaftler um Peter Schultz von der Brown University in Providence (US-Bundesstaat Rhode Island) hatten vor einiger Zeit gezeigt, dass Spuren des Lebens auf der Erde im Glas von Einschlagkratern erhalten sind.
Sie fanden organische Moleküle und Pflanzenreste eingeschlossen in Glas an einer Stelle in Argentinien, an der vor Millionen Jahren ein Gesteinsbrocken aus dem All eingeschlagen war.
Dies sei der Anlass gewesen, auch auf dem Mars nach solchen Glasablagerungen zu suchen, heisst es in der Mitteilung der NASA. Ihr typisches Spektrum in den Lichtreflexionen des roten Planeten auszumachen, sei allerdings nicht so leicht. Die Forscher hätten darum zunächst verschiedene Stäube so gemischt, dass die Zusammensetzung der von Mars-Gestein entsprach, und diese dann zu Glas verschmolzen.
Dann sei die typische Signatur der Lichtreflexion dieser Proben vermessen worden. Nach diesem Muster sei anschliessend in den Aufnahmen der Mars-Sonde gezielt gesucht worden.
Glasablagerungen wurden demnach unter anderem im Krater Hargraves gefunden. Er liegt in einer Region, in der demnächst ein weiterer Mars-Rover landen könnte: Ziel der Mission «Mars 2020 Rover» ist es, Boden- und Gesteinsproben zu sammeln – die möglicherweise sogar zur Erde gebracht werden sollen. (dhr/sda/dpa)