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Das Wetter auf Pluto ändert sich täglich – wie auf der Erde. Auch andere Ähnlichkeiten zeigt ein neues Bild vom Zwergplaneten. Eine spektakuläre Gegenlichtaufnahme der Raumsonde «New Horizons» zeigt den Zwergplaneten Pluto in neuem Licht: Auf dem von der US-Raumfahrtbehörde NASA veröffentlichten Bild sind spitze Eisberge, ausgedehnte Ebenen und grosse Gletscher im Sonnenuntergang zu sehen. Ausserdem enthüllt das Foto die dünne Stickstoffatmosphäre des Eiszwergs. Die mehr als zwölf verschiedenen Schichten reichen demnach bis zu 100 Kilometer hoch. Auf dem Boden liegt Stickstoff-Nebel.
«Abgesehen davon, dass es optisch atemberaubend ist, sind diese tief liegenden Dunstschleier ein Hinweis darauf, dass sich das Wetter auf dem Pluto von Tag zu Tag ändert – wie auf der Erde», erläuterte «New Horizons»-Forscher Will Grundy vom Lowell-Observatorium in einer NASA-Mitteilung vom Donnerstagabend (Ortszeit).
Zusammen mit anderen Beobachtungen der Raumsonde liefert die neue Aufnahme Belege für eine Art Eiskreislauf auf dem Pluto, allerdings mit verschiedenen exotischen, weichen Eisarten statt mit Wasser. So scheint etwa Stickstoff von einer grossen Eisebene namens Sputnik Planum in der auffälligen herzförmigen Region auf dem Pluto zu verdunsten und sich weiter östlich abzulagern. Von diesen Stickstoffeis-bedeckten Gebieten fliessen wiederum Gletscher zurück nach Sputnik Planum, die an die Gletscher am Rande der grönländischen und antarktischen Eiskappen auf der Erde erinnern.
«Wir haben nicht erwartet, Hinweise auf so einen Stickstoff-basierten Glazialkreislauf auf Pluto zu finden, der bei den frostigen Bedingungen des äusseren Sonnensystems funktioniert», erläuterte Pluto-Geologe Alan Howard von der Universität von Virginia in der Mitteilung. Der vom schwachen Sonnenlicht angetriebene Eiskreislauf erscheine direkt vergleichbar mit dem hydrologischen Kreislauf, der die irdischen Eiskappen füttere, indem Wasser aus dem Ozean verdunstet, als Schnee fällt und über fliessende Gletscher ins Meer zurückkehrt.
«Pluto ist in dieser Hinsicht überraschend erdähnlich», betonte «New Horizons»-Chefwissenschafter Alan Stern. «Und keiner hat dies vorhergesagt.» (dhr/sda/dpa)