Gestern publizierte das Unicef den «Bericht zur Situation der Kinder in der Welt»:
Demzufolge leiden 200 Millionen Mädchen und Jungen unter den Folgen von unzureichender oder schlechter Ernährung. Das Resultat sind Unterernährung oder Übergewicht.
Bevor wir zu den Grafiken kommen, hier vier Punkte, die zum Nachdenken anregen:
Unterernährung ist vor allem in weiten Gebieten Afrikas sowie in Indien und Südostasien ein Problem. Während weltweit rund 50 Millionen Kinder davon betroffen sind (7,3 Prozent), steigt die Quote in den erwähnten Gebieten deutlich an.
Fast zwei Drittel der Kleinkinder zwischen sechs Monaten und zwei Jahren erhält nicht die richtigen Lebensmittel, um ihre körperliche und geistige Entwicklung zu fördern. Es besteht die Gefahr, dass sich ihr Gehirn nicht gut entwickeln kann und sie später Lernschwierigkeiten haben. Das Immunsystem der Kinder ist geschwächt, wodurch sich das Risiko für Infektionskrankheiten erhöht, die in vielen Fällen sogar zum Tod führen.
Oft ist aber auch die fehlende Option das Problem, wie Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore sagt: «Millionen von Kindern ernähren sich ungesund, weil sie einfach keine andere Wahl haben. Die Art und Weise, wie wir Mangelernährung verstehen und bekämpfen, muss sich ändern: Es geht nicht nur darum, dass Kinder genug zu essen haben; es geht vor allem darum, dass sie das Richtige zu essen haben. Das ist unsere gemeinsame Herausforderung.»
Wenn Kinder dann ab ca. sechs Monaten feste Nahrung erhalten, ist dies oft die falsche Kost. Weltweit erhalten 45 Prozent der Kinder zwischen 6 Monaten und zwei Jahren weder Obst noch Gemüse zu essen, fast 60 Prozent essen weder Eier, Milchprodukte noch Fisch oder Fleisch.
Die Fülle von industriell stark verarbeiteten Lebensmitteln in Städten ebenso wie in abgelegenen Dörfern sowie ein grosses Angebot an Fast Food und stark zuckerhaltigen Getränken sorgen für ungesunde Ernährung.
Die Unicef teilt wichtige Lebensmittel in acht Gruppen ein. Mindestens fünf davon sollten zum regelmässigen Verzehr gehören. Weltweit trifft dies aber nur auf eines von drei Kleinkindern zu.
Auch der Wohlstand hängt mit der Ernährung zusammen. Die grösste Last von Unter- und Fehlernährung in all ihren Formen haben Kinder und Jugendliche der ärmsten und am meisten benachteiligten Gemeinschaften zu tragen. In den ärmeren Haushalten nimmt nur jedes fünfte Kleinkind zwischen sechs Monaten und zwei Jahren die nötige abwechslungsreiche Nahrung zu sich, die es für ein gesundes Wachstum braucht.