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Organspende: Spanier spenden am häufigsten

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Spanier spenden mehr als doppelt so oft Organe wie wir – und das hat einen einfachen Grund

Im vergangenen Jahr gab es in der Schweiz 157 Organspender und -spenderinnen. Das ergibt einen Wert von 18,4 Spendern pro Million Einwohner. Im europäischen Vergleich ist dieser Wert eher tief.
18.01.2020, 17:5130.03.2022, 12:37
Lea Senn
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In der Schweiz werden im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eher selten Organe von verstorbenen Personen transplantiert. Dies geht aus den diese Woche veröffentlichten Zahlen hervor, die Swisstransplant zum Thema Organtransplantationen im Jahr 2019 veröffentlichte.

Das Internationale Register für Organspende und Transplantation (IRODaT) untersucht für 70 Länder, wie viele Organspender es pro Einwohner gibt. Die aktuellsten Zahlen stammen aus dem Jahr 2017.

Unangefochtene Nummer eins seit vielen Jahren ist Spanien: 46,9 Personen pro Million Einwohner haben in Spanien nach ihrem Tod Organe gespendet. Der Grund ist einfach: Spanien hat ein sogenanntes «Opt-Out»-System. Bei Verstorbenen wird standardmässig davon ausgegangen, dass sie ihre Organe spenden wollen – auch wenn sie sich nie als Spender registriert haben.

Nach Spanien folgen Portugal (34,01 Spender pro Million Einwohner) und Belgien (33,62). Die Schweiz war 2017 mit einem Wert von 17,2 Spendern pro Million Einwohner auf Rang 22. Wo sie sich mit den aktuellen Zahlen im internationalen Vergleich platziert, wird sich noch zeigen.

Am seltensten gespendet wird in Guatemala, Nicaragua und Indien. Danach folgen die Vereinigten Arabischen Emirate, Japan, Bosnien und Bolivien. Sie alle kommen nicht auf einen Spender pro Million Einwohner.

Über ein «Opt-Out»-System, wie es Spanien kennt, wird zurzeit in der Schweiz – ausgelöst durch eine entsprechende Volksinitiative – auch diskutiert. Der Bundesrat hat einen indirekten Gegenvorschlag vorgelegt, bei welchem die Angehörigen miteinbezogen werden.

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142 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kant
18.01.2020 19:16registriert Oktober 2018
Singapur hat folgendes System: man hat ein Opt-out. Aber wer sich Opt-Outed, wird im Fall, dass man eine Spende braucht, gegenüber jenen, die sich zur Spende zur Verfügung stellen, weniger priorisiert. Das heisst, Nicht-Spender werden in der Priorität herabgestuft gegenüber als potentiellen Spendern. Das ist aus meiner Sicht fair, denn man kann nicht einfach sagen - ich spende nichts und erwarte dann ohne konsequenzen dasselbe wie jene, die spenden wollen.
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DunkelMunkel
18.01.2020 18:26registriert November 2017
Es ist wichtig, dass für dieses Thema mehr sensibilisiert wird. Wir sind dringend auf Spender angewiesen. Aber ein Opt out System würde ich niemals unterstützen, das ist ein absolutes no go.
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Back in Time
18.01.2020 18:54registriert November 2019
Ich persönlich bin gegen ein 'Opt Out'. Aber egal, welche Variante, das eigentlich Entscheidende ist, dass sich so viele Menschen wie möglich mit dem Thema befassen und eine Entscheidung dafür oder dagegen treffen müssen. Das wird bei Opt Out auch nicht automatisch besser, es werden dann halt einfach mehr Organe von Leuten entnommen, die sich nie entschieden haben. Ob das wirklich gut ist?
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